Ein Tag geht nach dem andern hin

1) Ein Tag geht nach dem andern hin,
da ich noch stets im Leben bin,
die Zeit verläuft und ich mit ihr,
nur du, mein Gott, bist stets bei mir.

2) Du gibest, dass ich manchen Tag
mit Segen hinterlegen mag
und wenn mich eine Last gedrückt,
so bist du es, der mich erquickt.

3) Hingegen ist mein Wandel nicht
nach deinem Willen eingericht't.
Ich bin nicht wert, dass deine Gnad
so lange mich verschonet hat.

4) Doch trau ich fest auf deine Huld,
die größer ist als meine Schuld.
Ich halte dich und lass dich nicht,
bis mir dein Mund den Segen spricht.

5) Ach, segne, Vater, meine Ruh
und gib mir dein Geleite zu,
so schlaf ich wie ein Jakob ein,
weil Mahanaim um mich sein.

6) Getreuer Jesu! Steh mir bei
und tritt des Satans Kopf entzwei,
dass, wenn mich seine List bekriegt,
er bald zu meinen Füßen liegt.

7) Gib, Heilger Geist, dass mir dein Licht
auch in dem Dunklen nicht gebricht.
Verleih mir einen solchen Sinn,
dass ich im Schlaf auch wachend bin.

8) Du heilige Dreifaltigkeit!
Dein bin und bleib ich allezeit.
Soll diese Nacht die letzte sein:
ich leb und sterbe dir allein!