Christliche Liederdatenbank    

Ein Tag geht nach dem andern hin, wie flüchtig

1) Ein Tag geht nach dem andern hin,
wie flüchtig ist die Zeit!
Wie ungewiss mein Lebenslos,
wie nah die Ewigkeit!
Wir schweben, wie ein Schifflein schwebt
auf offner Meeresflut.
O selig, wer in Gottes Schutz
im sichern Hafen ruht.

2) Es kommt die Nacht, sie schließt uns bald
in ihre Schatten ein,
aus der kein Erdentag uns weckt
mit seinem Sonnenschein.
Ich weiß nicht, wann die Stunde schlägt,
die mich zur Ruhe bringt,
und wann man diesem müden Leib
die Abendlieder singt.

3) Doch weiß ich, dass des Vaters Hand
bei Tag und Nacht mich hält.
Ich weiß, dass ohne sein Gebot
kein Haar vom Haupte fällt.
Dass er mit seines Armes Kraft
die Schlafenden bedeckt,
und über den entselten Leib
die starke Rechte streckt.

4) Ich weiß, dass der in Frieden ruht,
den Gott von hinnen nimmt,
dass jeder Ort uns lieblich ist,
den Gott für uns bestimmt.
Ich weiß, wenn unser irdisch' Haus,
des Leibes Hütte, bricht,
dass uns ein Bau von Gottes Hand
bereitet ist im Licht.

5) Die Seelen alle, dir vor uns
schon heimgegangen sind,
so mancher treue Knecht des Herrn,
so manches Gotteskind,
von ihren Augen sind nun längst
die Tränen weggetan.
Sie sind erlöst, und keine Qual
rührt sie hinfort mehr an.

6) Ihr seid gekommen zu dem Berg,
der Zions Namen trägt,
zu des lebend'gen Gottes Stadt,
wo Er den Grund gelegt.
Zur Menge vieler Tausende,
den Engeln seiner Kraft,
zum himmlischen Jerusalem,
dem Ziel der Wanderschaft.

7) Und zur Gemeinde, deren Zahl
geschrieben steht am Thron,
zu Gott, dem Richter aller Welt,
und Jesu, seinem Sohn.
Zum Blut des neuen Testaments,
des Stimme besser war,
als jenes, das vergessen ist
an Abels Brandaltar.

8) Es wird in Schwachheit ausgesät,
um kräftig aufzugehn.
Es wird gesät in Niedrigkeit,
und Herrlich auferstehn.
Verweslich ist das Samenkorn,
zerbrechlich das Gebein.
Allein die Frucht soll wunderbar,
soll Geist und Leben sein.

9) O Gott, du Herr der Herrlichkeit,
du Vater aller Treu,
o Fürst des Lebens, Jesu Christ,
du machest alles neu.
O gib auch mir ein neues Herz,
den gottgegebnen Geist,
das starke Band der Ewigkeit,
das nicht im Tod zerreißt.

10) Du Baum des Lebens, dessen Holz
in Ewigkeiten grünt,
du Stamm des Heiles, wider den
sich keine Hand erkühnt.
Lass mich in dir gewurzelt sein,
mein Stecken und mein Stab.
Denn deine Zweige hältst du fest,
kein Blättlein bricht herab.

11) Gib in dem sterblichen Gefäß
der Wahrheit Aufenthalt,
dass du es einst erneuern kannst
zu göttlicher Gestalt.
Herr, salbe den erstorbnen Leib
mit Öl und Balsamduft,
dass ich in deinem Frieden bleib
in der verborgnen Gruft.

Text:
Melodie: Unbekannt