Buch-Rezension: Am Anfang war die Information - Herkunft des Lebens aus der Sicht der Informatik

Am Anfang war die Information

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Im vorliegenden Buch stellt der Autor, ein Informatiker, Ergebnisse aus seiner über 20-jährigen Forschungstätigkeit am Informationsbegriff vor. Er präsentiert seine Naturgesetzliche Informationstheorie, und es gelingt ihm, in klarer und verständlicher Sprache seine neuartigen Ergebnisse lesefreundlich darzustellen. Die vorliegende dritte Auflage des Buches ist so stark erweitert und ergänzt, dass sie weit über die Vorgängerversion hinausgeht.

Im ersten Teil erfährt der Leser Grundlegendes über Naturgesetze. Diese sind sämtlich aus der Erfahrung und Beobachtung der Natur heraus erkannt und dann als fest stehende Sätze formuliert. Als ein führendes Beispiel wird der Energiesatz erläutert, der besagt, dass Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Er wurde bereits im 19. Jahrhundert erkannt und wird heute welt weit in Wissenschaft und Technik angewendet. Er ist wie alle Naturgesetze in der belebten und unbelebten Natur gültig. Mit Hilfe dieses Satzes ist es möglich, Voraussagen zu treffen und Schluss folgerungen zu ziehen. So kann man behaupten, dass es kein Perpetuum mobile - also eine Maschine, die ohne Energiezufuhr ständig läuft - geben kann. Der Energiesatz ist zwar beliebig oft reproduzierbar, dennoch kann er nicht bewiesen werden. Mit nur einem einzigen Gegenbeispiel wäre seine allgemeine Gültigkeit je doch widerlegt. In dem neu auf genommenen Kapitel „Physik ist eine Kunst“ weist der Autor darauf hin, dass Naturgesetze nur dann formulierbar sind, wenn zuvorge eignete Größen aufgespürt wurden, mit deren Hilfe die Abläufe in der Natur all gemein beschrieben werden können. Aus diesem Grunde widmet er einen nicht unerheblichen Teil des Buches der Su che nach einer präzisen und zur Formulierung von Naturgesetzen geeigneten Informationsdefinition.

Der zweite Teil des Buches beschreibt das Wesen der Information. Das der Umgangssprache entlehnte Wort „Information“ muss für die wissenschaftliche Anwendung äußerst präzise gefasst werden. Behutsam und mit vielen Beispielen wird der Leser an diesen im Computerzeitalter so wichtigen Begriff herangeführt. In jeder Art von Literatur, den Computerprogrammen, bei der optimalen Konstruktion der Lunge, in technischen Zeichnungen zum Bau von Maschinen, bei der prozessrechnergesteuerten Synthese eines Kunststoffs und bei den Abläufen in der lebendigen Zelle - überall begegnet uns In formation in codierter Form. Sie ist neben Materie und Energie eine weitere zentrale Grundgröße in unserer Welt. Während Materie und Energie materielle Größen sind, ist Information wesensmäßig etwas anderes – sie ist eine nichtmaterielle Größe.

Den Kern des Buches bildet die vom Autor ent wickelte Naturgesetzliche Informationstheorie, in deren Zentrum ein genau definierter Informationsbegriff mit klarem Abgrenzungsgebiet steht. Es ist gelungen, zehn Naturgesetze über Information zu formulieren, die ihrem Wesen nach in Analogie zu den bekannten Naturgesetzen der Materie stehen. Das Herzstück ist das Kapitel 10, in dem Schritt für Schritt die Schlussfolgerungen aus dem zuvor Erarbeiteten gezogen werden. Diese Schlüsse sind in ihrer Trag weite äußerst weit reichend. Es wer den nicht nur kritische Einwände gegen Evolution, Urknall, Atheismus und wissenschaftlichen Materialismus er hoben, viel mehr wird diesen Lehren eine naturgesetzliche Absage erteilt.

Im dritten Teil des Buches wendet der Autor den Informationsbegriff auf die Bibel an und geht dabei auf so unterschiedliche Texte wie den Schöpfungsbericht oder die Reise des Kämmerers aus dem Mohrenlande ein.

Der Anhang enthält vertiefende Erläuterungen. So werden u. a. die statistischen Informationsmengen vieler Beispiele aus dem täglichen Leben genannt. Hinweise zur Optimierung von Energie durch Information und Beispiele dazu aus biologischen Systemen, z. B. dem Flug der Zugvögel, runden das Buch ab.

Das gut verständliche und mit 47 Bildern aus gestattete Sachbuch nimmt den Leser zu neuartigen Betrachtungen mit und befähigt ihn, sich ein wissenschaftlich fundiertes Urteil über viele Fragen der Gegenwart zu bilden.

Das preiswerte Buch sollte jeder gelesen haben, der im Computerzeitalter mit reden will.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl Sauer
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: SCM Hänssler
  Jahr: 2002
  ISBN: 3-7751-3702-5
  Seiten: 360
 €    Preis: 6,95 Euro