Buch-Rezension: Darwin im Kreuzverhör

Darwin im Kreuzverhör

Autor:

Wie entstand das Leben? Wie entstand die Welt? Phillip Johnson arbeitet im vorliegenden Buch die Frage nach der Entstehung des Lebens so deutlich wie möglich heraus. Es geht ihm nicht darum, eine bestimmte Schöpfungstheorie oder eine bestimmte Evolutionstheorie zu beweisen oder zu widerlegen. Es geht ihm auch nicht um einen Gottesbeweis. Dafür brauchen wir die Bibel, Gottes Offenbarung.

In der Natur und mit unserem Verstand können wir Gottes Kraft erkennen - aber nicht Ihn selbst (Röm 1,20). Johnson ist überzeugter Christ, argumentiert in diesem Buch aber nicht mit der Bibel, weil er „nur“ die grundlegende Schöpfungs-Frage so klar wie möglich formulieren und von begrifflichen Vernebelungen und Verwischungen befreien möchte: Stimmt es, dass wir die Entstehung der Welt ohne das Wirken einer kreativen Intelligenz verstehen können? Designer oder blinder Uhrmacher? Was sagen die wissenschaftlichen Fakten dazu? Weiter geht er bewusst nicht. Andere Bücher aus christlicher Feder tun es wohl. Johnson liefert sozusagen die Vorarbeit und kommt zu dem Schluss, dass der Darwinismus ein Glaube ist, – ein Glaube, der in der Natur wenig Tatsachen vorfindet, die seinen Erwartungen entsprechen.

Phillip Johnson ist Jurist, kein Naturwissenschaftler. Er ist Professor Emeritus der University of California in Berkeley. Dieses Buch und Aufsätze zum selben Thema haben sehr großes Aufsehen erregt. In den USA haben seit dem Erscheinen dieses Buches 1991 auch viele naturalistische Wissenschaftler die Diskussion mit ihm gesucht und geschätzt, weil er sachlich und ausgewogen argumentiert.

Dem Übersetzer sei für die viele Mühe, dem deutschen Verlag für die Herausgabe gedankt – es ist sicher eine mutige Entscheidung für einen christlichen Verlag, ein Buch aufzulegen, das kein einziges Bibelzitat enthält.

Meines Erachtens eignet sich das Buch gut zur Weitergabe an Menschen, die dem Gedanken an einen Schöpfer offen gegenüber stehen, aber an der Evolutionstheorie „hängen geblieben“ sind und ein ausgesprochen christliches Buch zu diesem Thema leider nach wenigen Seiten weglegen würden.

„Darwin im Kreuzverhör“ ist eine gute Ergänzung – einerseits zu Büchern wie Reinhard Junkers ähnlich vorsichtigem „Leben - woher?“, das auch die vielen biologischen und geologischen Details diskutiert – andererseits zu Büchern mit weitreichenden Bezügen zur Bibel und deutlicher evangelistischer Ansprache wie Werner Gitts „Am Anfang war die Information“.

Christen, die sich näher für das Thema Evolution interessieren, sollten Johnsons Buch unbedingt lesen, um sich für die Auseinandersetzungen zu wappnen und den Kampf aufzunehmen gegen diesen in unserer Gesellschaft wichtigsten Vernunftschluss, der sich wider die Erkenntnis Gottes erhebt (2Kor 10).

 Die Rezension/Kritik stammt von: Peter Imming
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: Christliche Literatur-Verbreitung (CLV)
  Jahr: 2004
  ISBN: 978-3893979523
  Seiten: 288
 €    Preis: 8,90 Euro