Christliche Liederdatenbank    

Zu so viel Tagen, die mir schon

1) Zu so viel Tagen, die mir schon
von meiner Prüfungszeit entflohn,
stürzt sich auch dieser, den ich heut'
durchlebt, ins Meer der Ewigkeit.

2) Gott, dessen Auge mich bewacht,
Gott weiß, wie ich ihn zugebracht:
was ich gedacht, gesagt, getan,
sah er genau und merkt es an.

3) O Seele, fordert er dich nicht
um diesen Tag einst vor's Gericht?
Hängt nicht dein Los in Ewigkeit
auch mit an diesem Punkt der Zeit?

4) Der Tod vollendet mich vielleicht,
eh' diese Nacht dem Morgen weicht,
und führet mich, wie ich hier bin,
vor Gott, vor meinen Richter, hin.

5) Wie angstvoll bebt mein Herz in mir!
Gedanke, wie erschrickt's vor dir!
Der Tod vollendet mich vielleicht,
eh diese Nacht dem Morgen weicht.

6) Vor einem bösen schnellen Tod
bewahre gnädig mich, o Gott:
zur Besserung, zur Frömmigkeit
gib, mein Erbarmer, mir noch Zeit!

7) Erhöre väterlich mein Flehn,
lass mich den Morgen wieder sehn!
Verkürze meine Tage nicht!
Führ nicht so bald mich ins Gericht!

8) Von allem bösen Vorsatz rein,
will ich dir ganz mein Leben weihn.
Kein Tag soll wieder mir entfliehn,
es segne denn dein Beifall ihn.

9) Von dir bewacht, entschlaf ich nun:
lass mich in sanfter Stille ruhn!
Mein erst Gefühl nach meiner Ruh'
sei mein Gelübde, Gott, sei du!

Text:
Melodie: Wenn wir in höchsten Nöten sein