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Predigten zu 1. Samuel 17,26

"Da sprach David zu den Männern, die bei ihm standen, und sagte: Was soll dem Manne geschehen, der diesen Philister da erschlägt und den Hohn von Israel abwendet? denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Das Heer des lebendigen Gottes

Welch ein Unterschied zwischen David und dem übrigen Lager Israels! Für Saul und seine Soldaten war Gott ein Abwesender – ein Name, aber nicht viel mehr. Sie glaubten, dass Er in früheren Tagen Großes getan habe für sein Volk, und dass in zukünftigen Zeiten, etwa wenn der Messias erscheine, wieder Großes von Ihm erwartet werden dürfte; aber jetzt dachte niemand an Ihn. David dagegen wusste, dass er einen lebendigen Gott habe, – und der Hohn des Philisters, wie auch die Gleichgültigkeit seines Volkes schmerzte ihn empfindlich. Er hatte mit Ihm gelebt, in der Einsamkeit seiner Berge, und Gott war seinem jungen Leben zur größten, tatsächlichsten Wirklichkeit geworden; während jetzt der Knabe unter den bewaffneten Kriegern herumging, war er sich der herrlichen Gegenwart des lebendigen Gottes, trotz des Lärmes im Lager, aufs deutlichste bewusst.

Das ist es, was uns fehlt. Wir sollten in so nahem Umgang mit Gott leben, dass wir überall, sei es in den Bazars Indiens, oder auf dem Marktplatz einer unserer europäischen Städte, seiner alles überschattenden Gegenwart mehr gewahr werden, als des Daseins oder der Abwesenheit irgend eines Menschen. Siehe, Gott ist hier! Dieser Ort ist heiliges Land! Aber mit einer bloßen Tat des Willens können wir diese Erfahrung nicht machen. Wir können nur dann Gott überall finden, wenn wir Ihn überall mitnehmen. Jedem Kinde Gottes stehen Schwierigkeiten, Entbehrungen, Trübsale aller Art entgegen; aber die eine Antwort auf alles ängstliche Zagen ist der Glaubensblick auf den lebendigen Gott. In seinem Namen dürfen wir es wagen, dem mächtigsten Feinde zu begegnen. Wenn Ihm nur der Glaube den Weg bahnt, auf dem Er zu uns kommen kann, so wird kein Goliath da sein, den Er nicht besiegen, keine Frage, die Er nicht beantworten, kein Mangel, den Er nicht füllen könnte und wollte.