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Predigten zu 1. Samuel 6,12

"Und die Kühe gingen geradeaus auf dem Wege nach Beth-Semes; auf einer Straße gingen sie, im Gehen brüllend, und wichen nicht zur Rechten noch zur Linken; und die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her, bis an die Grenze von Beth-Semes."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Die Kühe gingen stracks Weges auf Bethsemes zu, und gingen und blöcketen

Dass zwei säugende Kühe, die noch nie ein Joch getragen hatten, ruhig auf der Landstraße gingen, ohne sich nach rechts oder links umzuwenden, oder zu ihren Kälbern umzukehren, nach denen sie blöckten, das deutet offenbar auf eine geheimnisvolle Macht hin, die sie beherrschte und leitete, und wir wissen, dass es die Macht Gottes war. War Er imstande, also den Instinkt der Natur zu beherrschen, und seinem Willen untertänig zu machen, so können wir wohl daraus schließen, dass alle Umstände und alle Menschen dem Zwecke seines Willens dienen müssen, mag es ihnen auch nicht bewusst, oder gar ihren eigenen Neigungen zuwider sein. Ein Fisch muss das Steuergeld liefern. Das Füllen der Eselin wartet an der Wegscheide, um den Erlöser tragen zu können; der Mann mit dem Wasserkrug weist den Weg in den gepflasterten Saal; römische Soldaten machen es dem Apostel Paulus möglich, die Aufgabe seines Lebens zu erfüllen, indem er frei und unverboten das Evangelium tragen kann bis in das Herz Roms.

Bei unserem Gang durch diese Welt wollen wir daran festhalten, dass das Streben aller Dinge auf das eine Ziel geht: die Absichten Gottes auszuführen. Hierin finden wir die Erfüllung der Weissagung des Psalmisten, die wohl nur in Jesu Christo, dem zweiten Adam ganz erreicht wird, wo er von dem Menschen sagt: „Alles hast du unter seine Füße getan, Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere.“ Alles muss Christo dienen, und denen, die Ihm untertan sind.

Was denn Gott von Ansprüchen an uns machen mag, dass wollen wir stets über unsere eigenen Wünsche setzen; lasset es uns wagen, seinen Weg zu gehen, auch wenn unser Herz sich sehnet nach denen, die wir zurücklassen müssen. „Wer Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter mehr liebt, denn mich, der ist meiner nicht wert.“