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Predigten zu 2. Könige 1,9

"Da sandte er zu ihm einen Obersten über fünfzig und seine Fünfzig. Und er ging zu ihm hinauf, und siehe, er saß auf dem Gipfel des Berges; und er sprach zu ihm: Mann Gottes! der König sagt: Komm herab."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Elia hatte von Gott den Befehl erhalten, auf dem Berg zu bleiben. Aber die Gesandten des Königs sagten dreimal zu ihm: «Komm herab!» So wie Elia durch diese Männer dazu versucht wurde, den Weg Gottes zu verlassen, so ergeht auch an uns oft der Ruf, auf ein niedrigeres Niveau unseres geistlichen Lebens herabzusteigen und uns den Forderungen des gegenwärtigen Weltlaufs anzupassen. Wenn Gott jemand eine Berufung gibt, gibt Er auch die Richtlinien dafür vor und zeigt ihm die Ebene, auf der er zu bleiben hat. Doch die Versuchung, «herabzukommen », wird sich bald bemerkbar machen, und zwar in verschiedenen Formen, die der Feind jedem einzelnen Fall anzupassen versteht. Ein Herabgleiten geht oft unmerklich und ganz allmählich vor sich. Junger Mann, junges Mädchen, sei auf der Hut! Du hast einem guten Anfang gemacht; dein Eifer war lauter, und dein Wunsch, dich Gott zu weihen, war echt. Du warst entschlossen, zuerst nach dem Reich Gottes und Seiner Gerechtigkeit zu trachten und alles andere Seinen Händen zu überlassen. Aber dann hörtest du den Ruf: «Mann Gottes, komm herab!» Wenn du den Abstieg begonnen hast, oh, dann kehre um und mache einen neuen Anfang! Es gibt Vergebung in Christus, der die Breschen vermauert (Jesaja 58,12).

Versuchungen kommen unvermeidlich für die, welche mit Gott wandeln wollen. Wir müssen lernen, die leisen Einflüsterungen des Feindes wie auch seine groben Angriffe zu durchschauen. Manchmal kommt die Versuchung durch ein schlechtes Vorbild oder durch einen falschen Ratschlag, eine boshafte Einflüsterung. Auch nimmt sie häufig die noch gefährlichere, bezaubernde Gestalt eines «Engels des Lichts» an, wie es in 2. Korinther 11,3 und 14 heißt. Außerdem arbeitet unser überaus trügerisches und verderbtes Herz darauf hin, wieder Einfluß zu gewinnen, es zu machen wie andere und die verschiedenen Wünsche des Eigenlebens zu befriedigen. Wohl dem Glaubenden, der die Zucht des Herrn annimmt und in ihr verharrt!

Auch jedes Werk Gottes, das im Kampf standhalten will, erlebt die Versuchung dieses Rufes: «Mann Gottes, komm herab!» Nur durch Umkehr und Demütigung vor dem Kreuz ist es möglich, das ursprüngliche Niveau der göttlichen Berufung zu bewahren. Wohl den Werken und Gemeinden, die inmitten der Trümmer der Christenheit, trotz herrschendem Formalismus und geistlichem Tod, auf die Warnungen des Herrn hören und sie befolgen!