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Predigten zu Apostelgeschichte 2,41

"Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Die Kirche hat versagt!" Ach, wie ermüdend oft haben wir diesen Satz gehört! Kommt eine neue Geistesströmung auf, dann wird die Kirche gescholten, daß sie nicht mitmacht. Ist die Strömung vorbei, dann hat die Kirche versagt, weil sie nicht stärker widerstrebte. Kümmert sie sich um die öffentlichen Dinge, dann heißt's, sie solle bei ihren eignen Aufgaben bleiben. Kümmert sie sich nicht darum, dann hat sie erst recht „versagt". Man muß sich nur über eines wundern: daß diese Kirche des Evangeliums noch da ist. Wie ist denn das möglich? Das ist das Werk des Heiligen Geistes. Dieser Heilige Geist tut allezeit dasselbe wie am ersten Pfingsttag: Er sammelt Menschen um Jesus. Und dies Sein Werk ist nicht aufzuhalten. Nicht durch die Feinde der Kirche und auch nicht durch das Versagen ihrer Diener.

Irgendwo las ich einmal eine erschütternde Szene aus der Schlacht von St. Privat: Der Beobachter sieht entsetzt, wie ein Regiment in die feindlichen Feuergarben gerät und zusammengemäht wird. Eine kurze Zeit noch flattert die Fahne, dann sinkt sie zu Boden. Aber schon hat sie ein anderer ergriffen. Er trägt sie einige Schritte. Dann fällt er. Da springt ein Offizier heran, ergreift die Fahne und trägt sie voran. Aber nur kurze Augenblicke. Dann „versinkt sie in einem Knäuel von Blut und Leichen."

Sollte man nicht meinen, die Kreuzesfahne des Evangeliums hätte längst sinken müssen auf dem Schlachtfeld der Geisteskämpfe, wo doch so schwache Fahnenträger sie halten? Aber das ist nicht geschehen, und das wird auch nicht geschehen. Denn der Heilige Geist selbst hält die Kreuzesfahne und sorgt dafür, daß sie siegreich über vielen Herzen weht. Amen.