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Predigten zu Hesekiel 35,10

"Weil du sprachst: Die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen, da doch der HERR daselbst war:"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Obgleich der Herr da wohnt."

Die Fürsten Edoms sahen, wie das ganze Land verlassen und verwüstet war, und sprachen: "Diese beiden Völker mit beiden Ländern müssen mein werden, wir wollen sie einnehmen;" aber ein großes Hindernis beachteten sie nicht in ihrem Vorhaben; es war ihnen eines bei ihren Anschlägen entgangen: "Der Herr wohnte allda;" und in seiner Gegenwart lag die Bürgschaft für die Sicherheit des auserwählten Landes. Wie gewaltig und furchtbar auch die ränkevollen Anschläge der Feinde des Volkes Gottes sein mögen, so bleibt ihm immer noch dieselbe kräftige Schutzwehr, wodurch ihre Absicht zuschanden gemacht wird. Die Heiligen sind Gottes Eigentum, und Er ist mitten unter ihnen und beschützt die Seinen. Welch einen großen Trost gewährt uns diese Gewissheit in unsern Trübsalen und geistlichen Kämpfen. Beständig werden wir angelaufen und doch allzeit bewahrt! Unsre guten Werke sind das Ziel der Angriffe Satans. Ein Kind Gottes besass nie irgend eine Gnadengabe oder eine Tugend, welche nicht das Ziel der höllischen Anfechtungen gewesen wäre: sei es freudigstrahlende Hoffnung der künftigen Herrlichkeit, oder warme und inbrünstige Liebe, oder Geduld, die alles erträgt, oder Eifer, der wie feurige Kohlen brennt; der alte Widersacher alles Guten versuchte es immer zu zerstören. Der einzige Grund, dass irgend eine Tugend oder irgend etwas Liebliches in uns lebendig bleibt, besteht darin: "Der Herr wohnt da." Wenn der Herr mit uns durchs Leben geht, so brauchen wir nichts zu fürchten für unsre Zuversicht im Tode; denn wenn es mit uns zum Sterben kommt, so werden wir auch dann erfahren: "der Herr wohnt da;" wo die Wogen stürmisch brausen und die Fluten schauerlich toben, da werden wir einen festen Grund haben und erfahren, dass dieser Grund nicht wankt; unsre Füße stehen auf dem Fels der Ewigkeiten, wenn alles Zeitliche vergeht. Geliebte, vom Anfang bis zum Ende des Christenlebens bleibt das der einzige Grund unsrer Bewahrung: "Der Herr wohnt da." Wenn der Gott der ewigen Liebe sich ändern und seine Auserwählten dem Verderben preisgeben könnte, dann könnte die Gemeinde Gottes untergehen, sonst aber nicht; denn es steht geschrieben: "Der Herr wohnt da."


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Obgleich der HErr da wohnet

Merkst du die geheime Verschwörung auf dem Berge Seir? Die Feinde sind auf der Lauer, und sobald Nebukadnezar Israel seines Landes beraubt haben wird, beabsichtigen sie, das Erbe anzutreten. „Diese beiden Völker und diese beiden Länder sollen mein sein,“ spricht der Feind. Die Kinder Israels sind gefangen in Habor und Gozan, die Kinder Judas in Babylon. Was hindert mich noch, ihr Land einzunehmen? Aber Jehovah, der HErr, war der Besitzer, Er wohnte da.

O des göttlichen Trostes! Wie oft verschwören sich unsere Feinde gegen uns; sie glauben, wir werden ihnen leicht zur Beute fallen, so dass sie den Raub ungehindert unter sich teilen können. Aber Gott ist da. Gott ist im Herzen und betrachtet es als sein Eigentum, weil Er es erlöst hat. Gott ist in jener Kammer des bangen Wartens, der Todesangst. Gott ist in jenem Familienkreise, der von Unglück aller Art belagert zu sein scheint. O Fuß des Feindes, da darfst du nicht eindringen! O Macht des Feindes, du wirst nicht siegen! Gott ist Meister da! Obgleich nichts die völlige Überschwemmung des Landes von den Feinden aufhalten zu können scheint, so werden doch die gewappneten Scharen anprallen an dem unsichtbaren Walle der Gegenwart Gottes.

Jehovah ist hier! Durch seine Gegenwart wird jeder Ort, jede Handlung geheiligt; Er bekleidet das kleinste seiner Kinder mit überirdischer Herrlichkeit; Er ist unsere Festung bei jedem Angriff, unsere sichere Burg. Gott in der Seele – das ist das Geheimnis ihrer Heiligkeit, ihres Beharrens auf dem himmlischen Wege und ihres endlichen Triumphs über alle Gewalt des Widersachers. Glaube nur, dass Er dies auch dir sein will, ob du auch der allerschwächste, hilfloseste Mensch bist! Wenn der Stärkere dem Starken den Raub genommen haben wird, wie wird Er dann das Seine bewahren im Frieden!