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Predigten zu Hesekiel 47,9

"Und es wird geschehen, dass alle lebendigen Seelen, die da wimmeln, überall wohin der Doppelfluß kommt, leben werden. Und der Fische werden sehr viele sein; denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluß kommt."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Dieses Kapitel des Propheten Hesekiel (Ezechiel) handelt von dem zweiten Kommen Jesu Christi auf diese Erde, wenn Er Sein Reich des Rechts und des Friedens, der Wahrheit und der Güte aufrichtet. «Alle lebendigen Wesen, alles, was sich dort tummelt, wohin diese fließenden Wasser kommen, das wird leben. Es wird auch sehr viele Fische geben, weil dieses Wasser dorthin kommt, und es wird alles gesund werden und leben, wohin dieser Strom kommt.» Das Leben jedes Christen, der in Gemeinschaft mit Gott steht, sollte jetzt schon ein wenig diesem Strom gleichen, der «unter der Schwelle des Hauses» herausfließt. Nur dann kann er wirklich den Willen Gottes ausführen und tun, was Ihm wohlgefällt.

Der Herr Jesus hat gesagt: «Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen» (Johannes 7,38). Dieses überfließende Leben möchte der Herr uns geben, wenn wir die Bedingungen dafür erfüllen. Was einst in weltumfassendem Maßstab Wirklichkeit werden wird, soll sich heute schon im Leben der Kinder Gottes zeigen.

Wir sollten nicht meinen, diesen Segen könnten wir nie erlangen; das wäre ein Zeichen von mangelnder Liebe zu unserem Herrn und mangelndem Glauben an Ihn; er ist uns ganz gewiß zugedacht, wenn wir in der richtigen Haltung zu Gott stehen. Welche Hoffnung! In diesen Wassern sollen wir auch fischen, und wir entdecken eine Menge Fische darin. Vielleicht haben wir bis jetzt mit unseren eigenen Kräften gearbeitet, und zwar in der Nacht, oder wir haben wie die Jünger unser Netz nicht auf der richtigen Seite des Schiffes ausgeworfen. Aber nun kommen wir zu Ihm und trinken von dem lebendigen Wasser, das unter der Schwelle des Hauses herausfließt. Siehst du, wie der Strom sein frisches Wasser und sein Leben in die stehenden Wasser und in den ausgetrockneten, fruchtlosen Boden unseres Lebens ergießt? Und wir entdecken «sehr viele Fische».

Der Herr gewährt uns die Freude, unter den zahllosen kostbaren Seelen in dieser Welt für Ihn zu «fischen». Er hat ja gesagt: «Ich will euch zu Menschenfischern machen!» Mit weniger wollen wir uns daher nicht zufriedengeben, sondern unserer herrlichen Berufung treu sein.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Alles wird leben, wohin der Strom kommt

Was die Welt am meinen bedarf, ist Leben. Nicht größeren Verstand oder Tatkraft, – aber Leben, – das ewige Leben, das beim Vater war, und ist der Welt erschienen. Von diesem Leben ist der hier bezeichnete Strom ein Sinnbild. Er entspringt am Throne Gottes; er wird immer tiefer und breiter, bis er endlich so mächtig wird, dass er nicht mehr durchschritten werden kann.

Der Lauf des Flusses geht, nach des Propheten Gesicht, stracks gegen Osten, nach der Wüste Araba und dem Toten Meere, in dessen ungesundem Wasser kein Fisch leben kann. Aber sowie der kryrstallhelle Strom hineinfließt, da findet eine wunderbare Veränderung statt – das Wasser wird gesund gemacht, so dass es bald von Fischen wimmelt, und Fischer am Strande stehen von Engedi an bis zu En – Eglaim.

Also könnten wir auch den Lauf des Evangeliums Jesu Christi beschreiben. Seit jener Strom lebendigen Wassers dem Kreuze entsprang, hat er sich beständig erweitert und vertieft und hat Leben und Schönheit gebracht in die dürre, öde Wüste der Welt. Die umgestaltende Wirkung des Evangeliums auf die Länder und Inseln, auf eine ungeheuer große Zahl von Menschen kann mit nichts besser verglichen werden, als mit der überall erwachenden Fruchtbarkeit, die ein mächtiger Strom bewirkt. Fließe weiter, du großer Strom Gottes, bis das ganze Tote Meer der Sünde von deinen heilbringenden Wassern hinweggeschwemmt wird!

Vor allem bedürfen wir diese vollkommenen Lebens in unserem eigenen Innern. Ist da kein Totes Meer, kein Moorboden, keine öden Strecken Wüstensandes? Wäre es nicht dringend notwendig, dass dieser Strom sich, je mehr unsere Erdenzeit verlängert wird, so sehr vertiefe, dass wir ihn nicht mehr ergründen könnten und wir endlich schwimmen in der Länge, der Tiefe, der Breite und der Höhe der Liebe Christi.