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Predigten zu Hesekiel 9,6

"Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber! aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist; und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, welche vor dem Hause waren. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Die das Zeichen an sich haben, sollt ihr nicht anrühren. Fanget aber an bei meinem Heiligtum

Wie wir aus dem ersten Kapitel sahen, wurden Hesekiel alle diese Gesichte gezeigt, während er unter den ersten Gruppen der gefangenen Hebräer in Babylon war. Seine Gedanken waren erfüllt mit den Ereignissen, die in der geliebten Stadt und unter den dort Zurückgebliebenen geschahen. Die sechs Männer, von denen (Vers 2) die Rede ist, stellten die noch bevorstehenden Gerichte dar, und der in Leinwand gekleidete Mann mit dem Schreibzeug sollte auf die Gerechtigkeit der Gerichte Gottes hinweisen.

Das Gericht beginnt am Hause Gottes; an denen unter uns, die zu lehren und führen berufen sind. Die sechs Männer mit der schädlichen Waffe fingen bei den Ältesten an, die im vorhergehenden Kapitel, als vor dem Hause des HErrn stehend, beschrieben sind. Wenn solche in Sünden leben. So muss Gottes Gericht zuerst und am schwersten sie treffen, weil sie mehr Erkenntnis haben und mehr zu sein scheinen als andere. Jedoch vergessen wir nicht, dass durch Reue und Verlassen der Sünde das Schwert abgewandt wird. „Wenn du deine Gräuel von dir tun wirst, sollst du nicht umkommen.“ Bei jedem Gericht, ob es über die Kirche, oder über die Welt ergehe, sind immer noch solche vorhanden, die ein Zeichen an sich haben: wie Lot in Sodom, Israel bei den ägyptischen Plagen, Rahab beim Fall Jerichos, die 144000 zur Zeit der großen Trübsal. Sie sind sicher, trotz des Feuereifers, der die Widerwärtigen verzehrt. Sind wir mit dem Blute Jesu gezeichnet, mit seinem Geiste versiegelt, tragen wir das Merkmal seiner Schafe? Darauf können wir ohne Zweifel mit „Ja“ antworten, sofern wir in tiefer Beugung seufzen und jammern um die Gräuel, die um uns her geschehen. Das sind die Kennzeichen der demütigenden, heiligenden Arbeit des heiligen Geistes in unseren Herzen.