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Predigten zu Hiob 18,14

"Seine Zuversicht wird hinweggerissen werden aus seinem Zelte, und es wird ihn forttreiben zu dem König der Schrecken."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der König der Schrecken.

So nannten die Alten den Tod. Beständig waren sie verfolgt von der Angst vor unbekannten Gefahren. In jeder einsamen, unbewohnten Gegend sahen sie den Bergungsort böser und schrecklicher Geister; aber das Grab, die jenseitige Welt und der Tod, der König der Schrecken war ihnen das Fürchterlichste. Es wird uns, denen das Erbe christlicher Lehre durch die Jahrhunderte hindurch gesichert worden ist, nicht leicht, uns vorzustellen, wie dunkel und unheimlich das ganze Gebiet der Herrschaft des Todes und des Grabes ehemals erschien, wie schaurig die Worte klangen: der König der Schrecken!

Wie groß ist nun aber der Gegensatz für die Kinder Gottes! Jesus hat dem Tode die Macht genommen und Leben und unvergängliches Wesen an das Licht gebracht. Er ist selbst durch das Grab gegangen und ist wiedergekommen, um uns zu bezeugen, dass es nur die Hintertüre sei zu unserem Vaterhause und seinen vielen Wohnungen. Er hat den Schlüssel des Todes und des Hades; niemand kann die Türe schließen, wenn Er sie öffnet, und niemand kann sie öffnen, wenn Er sie geschlossen hält. Er war einst tot; aber nun lebt Er auf ewig; Er tritt selbst zu jedem sterbenden Gläubigen, um ihn zu geleiten durch das dunkle Tal zu seiner lichten Heimat.

Etwas noch Herrlicheres in in Aussicht. Ungezählte Scharen, die leben und überbleiben werden, bis Jesus wiederkommt, werden den Tod gar nicht schmecken. „Wer da lebet und glaubet an mich, wird nimmermehr sterben.“ Sie werden hingerückt werden, dem HErrn entgegen in die Luft, plötzlich, in einem Augenblick, wird dies Sterbliche anziehen die Unsterblichkeit, dies Verwesliche das Unverwesliche. Dann wird das Grab seiner Schätze beraubt werden, und der Tod seine Beute verlieren.

„O Tod, wo ist dein Stachel? O Grab, wo ist dein Sieg? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat, durch unseren Herrn Jesum Christum!“


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

Diese Worte drücken die tiefste und zugleich herrlichste Überzeugung gläubiger Herzen aus. „Er lebt, der große Erlöser lebt!“ Die Menschheit hatte ihn geißeln, kreuzigen, mit einem Speer durchstechen lassen; aber Er lebt! Der Tod glaubte Ihn besiegt zu haben; aber Er lebt! Das Grab und die Verwesung hätten Ihn gern zurückgehalten; aber Er lebt! Er lebt immerdar, und darum, dass Er bleibet ewiglich, hat Er ein unvergängliches Priestertum.“

Es in jedoch nicht wahrscheinlich, dass Hiob schon die ganze Tragweite dieser Worte erkannte. Das Wort, das hier mit „Erlöser“ übersetzt ist, heißt im Hebräischen Goel – der nächste Angehörige, der das seinem Blutsverwandten angetane Unrecht rächen soll. Diese Vorstellung des blutsverwandten Rächer? Ist im Orient je und je gebräuchlich gewesen, wo die Bevölkerung eine so unstete, weit zerstreute ist, dass eine Handhabung des Gesetzes wie die unsrige, unmöglich wäre. Hiob dachte sich wohl, dass er im Himmel einen Blutsverwandten habe, der alle seine Leiden sehe, Mitleiden mit ihm habe und eines Tages auf Erden erscheinen, seine Unschuld beweisen und ihn wieder zu Ehren bringen werde. Ihm wollte Er gerne seine Sache anbefehlen, denn davon war er überzeugt, dass Er ihn nicht verlassen würde, wie seine Freunde es getan hatten.

Hiob wusste: Jenseits der Schmerzen und der Leiden dieser Zeit werde Er Gott sehen: darnach sehnte er sich, damit er den verborgenen Zweck seiner Heimsuchung erfahre und das ihm zugeteilte schwere Los ihm erklärt würde. Er fürchtete sich nicht vor jenem bedeutsamen Augenblick, weil sein Goel neben ihm stehen und ihn vertreten werde. Dass mein Mittler für mich spricht, Das ist meine Zuversicht.