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Predigten zu Hiob 41,1

"Siehe, eines jeden Hoffnung wird betrogen: wird man nicht schon bei seinem Anblick niedergeworfen? Niemand ist so kühn, dass er ihn aufreize. Und wer ist es, der sich vor mein Angesicht stellen dürfte?"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wer ist denn, der vor mir stehen könne?

Durch die erste Reihe von Fragen wollte Gott Hiob auf seine Erkenntnis hin prüfen, nun stellt Er seine Kraft auf die Probe. Zuerst hieß es: Weißt du? und nun: Kannst du? Wenn ein Mensch vor einem der Geschöpfe Gottes nicht bestehen kann, wie viel weniger vor dem Schöpfer! Erbeben wir vor dem Zorn eines wütenden Krokodils, was muss nicht unser Schrecken sein vor dem Zorn des ewigen Gottes? Kannst du vor Ihm bestehen? Kannst du, mit irgend welcher Hoffnung auf Erfolg, dich gegen Ihn auflehnen? Kannst du dich, unberufen und unfähig wie du dazu bin, vor das Angesicht des dreimal Heiligen wagen? Einem irdischen Herrscher dürstest du dich nicht aufdrängen, wie viel weniger Ihm, vor dessen Augen die Himmel nicht rein sind?

Gott, du bist Licht! – wie kann doch meine Seele Vor deinem Flammenblick bestehn? Sie kann es nicht! – Sie sinkt zum Staube nieder, Sie kann dein Angesicht nicht sehn.

Aber Jesus macht es uns möglich. Durch Ihn dürfen wir uns zu Gott nahen und haben Freudigkeit zum Eingang in das Allerheiligste durch sein Blut. Durch Ihn dürfen wir mit Elias sagen: „So spricht Jehovah, vor dem ich stehe.“ Jesus ist der Priester des himmlischen Heiligtums; als solcher kann Er uns hineinführen bis in das Allerheiligste und uns dort erhalten. Er tritt heraus zu uns und nimmt uns bei der Hand; und dann, wenn Er in uns alles Wohlgefallen seines Willens erfüllt hat, führt Er uns hinein und stellt uns vor das Angesicht Gottes mit Freuden. Gleich den Knechten Salomos, dürfen wir dann allewege vor dem Könige stehen, sein Angesicht sehen und seinen Worten lauschen.

Jesu, Jesu, hilf mit dazu, Dass ich mag heilig sein, wie du!