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Predigten zu Hohelied 6,3

"Ich bin meines Geliebten; und mein Geliebter ist mein, der unter den Lilien weidet."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich bin meines Freundes, und Er ist mein

Um die volle Bedeutung dieser herrlichen Worte erfassen zu können, wie sie nach dem Grundtext lauten, müssen wir sie vergleichen mit dem 16. Vers des 2. Kapitels, wo es heißt:

„Mein Freund ist mein und ich bin sein;“ während hier steht:

„Ich bin meines Freundes und Er ist mein.“

In dem ersten dieser Verse legt die Braut den Nachdruck auf ihren Anspruch an den Bräutigam, und erst in zweiter Linie freut sie sich darüber, dass sie sein ist. Aber nach dem zweiten Vers liegt ihre Hauptfreude darin, dass sie Ihm angehöre.

Auf den ersten Stufen unsers Christenlebens denken wir vor allem an das, was wir an Jesu haben; später ist es unsere Wonne, uns darein zu vertiefen, dass wir sein Eigentum sind, Du bist sein Ackerfeld, das er bearbeitet, und von dem er Jahr für Jahr eine Ernte erwartet, zum Preis seiner Herrlichkeit. Du bist sein Kleinod, um dessen Besitz Er alles daran gegeben hat, und auf das Er unendliche Sorgfalt verwendet, um dich zu reinigen und zu schleifen, bis du in glänzenden Farben sein Licht widerstrahlst. Du bist sein Hau s , in dem Er wohnt, und sich immer neue Räume erschließt. Du bist ein Glied seines Leibes, durch das Er seine heiligen Absichten zur Ausführung bringen will. Du bist seine Braut , die zu gewinnen Er von seiner fernen Höhe herabstieg. Er hat Besitz von dir genommen, Er bewohnt dich, Er liebt dich mit tiefer, persönlicher Zuneigung. Du bist, wie der Dichter sagt, „deines Heilands Liebling, verlange nichts mehr.“

Es mangelt nichts hienieden Dem, den du Freund genannt.