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Predigten zu Jakobus 5,7

"Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackersmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn."

Es ist leichter, geduldig sein, wenn einem eine bestimmte Grenze gezeigt wird, bis zu der dieses geduldige Warten nur dauern soll. Aber wie der Landmann nichts tun kann, um die Ernte zu beschleunigen - er muss warten, bis sie reif wird -, so sollen wir die köstliche Frucht unserer Arbeit, unseres Lebenswerkes auch mit Geduld erwarten - denn das Ende solchen Wartens wird Freude sein; alles menschliche Zerren und Treiben hilft nichts dazu, sondern kann nur schaden. Möchten doch viele liebe Gläubige unserer Tage diese Lektion lernen, ehe ihre krankhafte Ungeduld viel Unheil angerichtet hat. Im Morgenlande brauchte der Weizen im Herbst einen Regen, damit das von der Sommersglut hart gebrannte Feld gepflügt und besät werden konnte. War der Same gut aufgegangen, musste der Frühjahrsregen kommen; nach demselben wuchs der Halm schnell, und in wenig Monaten konnte die Ernte folgen. Im Geistlichen ist ein Regen niedergegangen zu Pfingsten zur Entstehung der Gemeinde, oder bei deiner Bekehrung; der zweite Regen, den die Ernte noch nötig hat, muss noch kommen. Uns scheint, als ob er schon in Geistesbewegungen einsetzt in aller Welt; an andern Stellen rauscht es, als wollte es sehr regnen!

Herr, ich hör' von gnäd'gen Regen, die du ausgiesst mildiglich, Regen, die das Land bewegen - sende Tropfen auch auf mich. Amen.