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Predigten zu Lukas 7,12

"Als er sich aber dem Tore der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der eingeborene Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt [war] mit ihr."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Menschenland ist Todesland. Darum ist der Sohn Gottes aus der ewigen Weh Gottes zu uns gekommen, weil die Welt ein Todesland ist. Er wusste also, wie es um uns stand. Und doch hat es Ihn immer wieder überwältigt. „Es jammerte ihn." Es gingen wohl manche im Trauerzuge mit, die sich schon „trostreiche Worte am Grabe" überlegten.

Jesus hat nicht einen Teppich von großen Worten über das Leid gebreitet. „Es jammerte ihn."

In dieser kleinen Szene sah Jesus das Bild der gefallenen Welt sich spiegeln. Er sah hier die Welt, wie sie ist: eine Welt unter dem Gesetz der Sünde und des Todes. „Und es jammerte ihn." Jesus brach fast das Herz über dem Jammer. Aber Er hielt ihm stand. Er sah nicht den Sonnenschein an, der immer wieder das Elend der Welt trügerisch vergoldet. Er schaute nicht auf die Blumen, die auch aus Gruben wachsen. Er half sich nicht mit ein paar Worten aus der peinlichen Lage. Er trat auch nicht beiseite, um den Elendszug vorbeizulassen. Nein! Er stellte sich dem Jammer der Welt. Er blieb davor stehen, und „es jammerte ihn."

Kann uns aber etwas Trostreicheres und Besseres geschehen, als dass Jesus unsern Jammer und unser Leid ansieht? Leid, das vor Jesu Augen kommt, ist fast schon gestilltes Leid. Unser Leid und Jesus müssen zusammenkommen! Das ist der Weg zum Leben. Amen.