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Predigten zu Markus 16,16

"Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden."

Der Reiseprediger Macdonald fragte die Bewohner der Insel St. Kilda, wie ein Mensch könnte selig werden. Ein alter Mann erwiderte: "Wir werden selig, wenn wir Buße tun und unsern Sünden absagen und zu Gott umkehren." "Ja," sprach eine Frau im mittlerem Alter, "und das mit aufrichtigem Herzen." "Freilich," fügte ein dritter hinzu, "durch das Gebet;" "und," ergänzte ein vierter, "es muss das Gebet des Herzens sein." "Wir müssen überdies Fleiß tun," sprach ein fünfter, "die Gebote zu halten." Als so ein jeglicher seine Ansicht geäußert hatte, meinten sie alle, sie hätten ein sehr schönes Glaubensbekenntnis abgelegt, und sahen auf den Prediger und wollten seinen Beifall hören; aber sie hatten sein tiefstes Mitleid erregt. Der fleischliche Sinn sucht sich immer einen Weg zu bahnen, in welchem die Selbstsucht wachsen und wuchern kann, aber des Herrn Weg ist ganz der entgegengesetzte. Glauben und getauft werden sind nichts Verdienstliches, womit man sich rühmen könnte, sie sind etwas so Einfaches, dass alles Rühmen dabei ein Ende hat, und die freie Gnade allein die Palme erringt. Vielleicht bist du noch nicht selig, lieber Freund? Woran fehlt es? Meinst du vielleicht, der Heilsweg, wie er in unsrer Schriftstelle gezeichnet ist, sei unsicher? Wie ist das möglich, wenn Gott sein eignes Wort für seine Untrüglichkeit verpfändet hat? Meinst du, er sei zu leicht? Warum hältst du dich denn nicht daran? Weil er so leicht ist, haben diejenigen keine Entschuldigung, die ihn vernachlässigen. Glauben heißt: einfältig vertrauen, sich Christo hingeben und sich auf Ihn verlassen. Getauft werden heißt: sich dem Befehl unterziehen, den auch Christus am Jordan erfüllte, welchem sich die Bekehrten am Pfingstfeste unterwarfen, welchem der Kerkermeister Gehorsam leistete noch in derselben Nacht, da er bekehrt ward. Das äußerliche Zeichen errettet nicht, aber es hält uns den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung mit Christo vor und darf so wenig missachtet werden, als das Abendmahl des Herrn. Lieber Freund, glaubst du an den Herrn Jesum? Dann gib deiner Furcht den Abschied, du wirst selig. Bist du noch ungläubig, dann bedenke, dass es nur eine Tür gibt, und wenn du nicht willst dadurch eingehen, so wirst du umkommen in deinen Sünden.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Der Text sagt: "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden;" und er behauptet, dass "wer nicht glaubt, der wird verdammt werden," ob er nun getauft ist oder nicht, so dass die Taufe den Ungläubigen nicht selig macht, dass sie ihn auch nicht im geringsten von dem gemeinsamen Urteil aller Gottlosen freispricht. Ob er nun durch Untertauchung oder durch Besprengung, in seinem Säuglingsalter oder als Erwachsener getauft werden mag - wenn er sein Vertrauen nicht auf Jesus Christus setzt, wenn er ein Ungläubiger bleibt, dann gilt ihm dieses schreckliche Urteil: "Wer nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Ich finde, dass der große Irrtum, mit welchem wir im ganzen Land zu kämpfen haben, einer ist, der in direktem Gegensatz zu diesem Text steht; er ist euch als die Lehre von der Taufwiedergeburt wohlbekannt. Wir wollen dieses Dogma der Behauptung gegenüberstellen, dass die Taufe ohne den Glauben niemand selig macht.

"Nun," sagt jemand, "wir wollen zugeben, dass die Kindertaufe nicht in der Bibel ist; aber das ist doch nichts Wesentliches; man kann sie üben, und das tut doch keinen Schaden." Nein, ihr Herren, ihr habt kein Recht, an Gottes Gebot ein Wort zu ändern; ihr habt kein Recht, euch in irgendeiner Beziehung oder in irgendeiner Weise davon abzuwenden. Gottes Lehren müssen gepredigt werden, wie Gott sie gelehrt hat, und seine Vorschriften müssen nach seinem Modus und nach seinem Gesetz beobachtet werden. Seht auf Usa, wie er an die Lade Gottes griff, und lasst diesen Irrtum für immer fahren. (2. Sam. 6) Der Tag ist zu beklagen, an welchem Gottes Lade auf den Wagen gesetzt und von Rindern gezogen wird, anstatt auf den Schultern der Männer getragen zu werden, die Gottes Wort lesen und es so nehmen, wie es dasteht, und dann dem folgen, was Gott ihnen gebietet, und nicht von irgendeinem Menschen oder von einer Klasse von Menschen an der Nase herumgeführt werden. Vergesst diese Lektion nicht, Brüder, die Gott uns hier gab, denn sie ist für die Gemeinde von größter Wichtigkeit.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Eine schwere Last drückt mich nieder, und ich möchte gern mein Herz erleichtern. Lange genug habe ich damit zurückgehalten, aber das überwältigende Gefühl meiner heiligen Pflicht zwingt mich jetzt dazu. Da ich bald vor meinem Herrn erscheinen muss, will ich heute auf jede Gefahr hin mein Zeugnis für die Wahrheit ablegen. Wenn es sein muss, will ich mich damit zufriedengeben, als böse verworfen zu werden, aber ich kann und darf nicht schweigen. Der Herr weiss, dass nichts anderes mein Herz erfüllt als die Liebe zu den Seelen derer, die ich in des Herrn Namen anreden möchte. Wahrscheinlich werden mich viele Leser tadeln, wenn nicht verurteilen, aber ich kann nicht anders. Wenn ich um der Wahrheit willen eure Liebe verscherze, so tut es mir leid um euch, aber ich kann und darf nicht anders handeln. Jeder wünscht Beifall, aber wenn irgendein christlicher Prediger um der Behaglichkeit oder um seines Ansehens oder um das Lächeln der Menschen willen einen Teil seines Zeugnisses zurückhält, so wird sein Herr dies schließlich von seinen Händen fordern.

Ich finde, dass der große Irrtum, mit welchem wir im ganzen Land zu kämpfen haben, einer ist, der im direkten Gegensatz zum Lehrtext steht; er ist euch als die Lehre von der Taufwiedergeburt wohlbekannt. Wir wollen dieses Dogma der Behauptung gegenüberstellen, dass die Taufe ohne den Glauben niemand selig macht. Der Text sagt: "Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden." Und weiter: "Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden" - ob er nun getauft ist oder nicht. Hieraus erkennen wir, dass die Taufe den Ungläubigen nicht vor der Verdammnis bewahrt und dass sie ihn auch nicht im geringsten von dem Urteil, das einst über Gottlose gesprochen wird, ausnimmt. Möge er als Säugling oder als Erwachsener getauft werden - wenn er sein Vertrauen nicht auf den Herrn Jesus setzt, wenn er nicht an ihn glaubt, dann gilt ihm dieses schreckliche Urteil: "Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Hier ist eine sich protestantisch nennende Kirche, die jedesmal, wenn ihr Diener ans Taufbecken tritt, erklärt, dass jede Person, welche die Taufe empfängt, wiedergeboren und in den Leib der Kirche Christi eingepflanzt worden ist.

"Aber", höre ich manche liebe Leute ausrufen, "es gibt viele gläubige Geistliche in der Kirche, die nicht an die Taufwiedergeburt glauben."

Darauf antworte ich sofort: "Warum gehören sie denn nicht einer Kirche an, welche diese Lehre in den deutlichsten Ausdrücken verurteilt?" Einen Eid darauf zu leisten, dass ich aufrichtig einer Lehre zustimme, die ich nicht billige, müsste meinem Gewissen wie ein Meineid erscheinen, wenn es nicht sogar wirklich ein Meineid ist. Wenn ich Geld dafür nehme, dass ich das verteidige, was ich nicht glaube, wenn ich Geld von einer Kirche nehme und doch nicht das predige, was offenbar ihre Lehre ist - wenn ich das täte, oder wenn ein anderer ehrlicher Mann das täte, so wäre das eine große Abscheulichkeit.

Ich weiss nicht, was mehr geeignet ist, das Sittlichkeitsgefühl im Volk zu verderben, als der Mangel an Geradheit bei Predigern; und wenn die Weltmenschen hören, dass Prediger gerade das leugnen, was ihr Bekenntnis lehrt, dann bilden sie sich ein, dass Worte bei den Geistlichen keinen Sinn haben, dass wesentliche Unterschiede in der Religion nur Bagatellen sind und dass es gar nicht darauf ankommt, was ein Mensch glaubt, solange er sich nur wohlwollend gegen andere Menschen verhält.

Wenn durch die Taufe Menschen wiedergeboren werden können, dann sollte man diese Tatsache mit Trompeten verkündigen, und keiner sollte sich des Glaubens daran schämen. Aber wenn jemand in seinem Herzen das nicht glaubt und doch die Worte unterschreibt, die es behaupten, so suche er sich Verwandte, Genossen und Freunde unter den Menschen, die sich auf Zweideutigkeiten und auf allerlei Schiebungen verstehen; denn ehrliche Männer werden seine Freundschaft weder suchen noch annehmen.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."

Wenn dies der einzige Vers in der Bibel zu diesem Thema wäre, dann müssten wir schlussfolgern, dass die Errettung durch den Glauben plus Taufe geschieht. Aber wenn es 150 Verse in Neuen Testament gibt, welche die Errettung ausschließlich vom Glauben abhängig machen, müssen wir schließen, dass diese 150 Verse nicht von einem oder zweien wie der obige außer Kraft gesetzt werden können.

Nun, wenn die Taufe auch nicht zur Erlösung nötig ist, so ist sie doch notwendig zum Gehorsam. Es ist Gottes Wille, dass alle, die ihr Vertrauen auf Seinen Sohn als Herrn und Heiland gesetzt haben, sich öffentlich mit Ihm identifizieren im Wasser der Glaubenstaufe.

Das Neue Testament kann nichts mit einer so grotesken Anomalie wie einem ungetauften Gläubigen anfangen. Es setzt als selbstverständlich voraus, dass jeder, der errettet wird, sich auch taufen lässt. In der Apostelgeschichte praktizierten die Jünger, was wir als "Soforttaufe" bezeichnen würden. Sie warteten nicht auf einen formellen Taufgottesdienst im Rahmen der Gemeinde, sondern tauften sofort auf der Grundlage des persönlichen Glaubensbekenntnisses.

Die Abfolge von Taufe und Glauben ist so dicht, dass die Bibel sie in einem Atemzug nennt: "Wer da glaubt und getauft wird..." In unserem Bestreben, die unbiblische Lehre der Taufwiedergeburt zu vermeiden, lassen wir das Pendel oft zu weit in die Gegenrichtung ausschlagen. Das führt dann dazu, dass die Menschen den Eindruck haben, als käme es überhaupt nicht darauf an, ob sie getauft sind oder nicht. Aber es kommt sehr darauf an.

Oft hören wir jemand ganz locker sagen: "Ich komme auch ohne Taufe in den Himmel." Ich antworte darauf immer: "Ja, das ist richtig. Du kannst in den Himmel kommen, ohne getauft zu sein, aber wenn du es wirklich soweit kommen lässt, dann wirst du in alle Ewigkeit ungetauft bleiben." Im Himmel wird es keine Gelegenheit mehr zur Taufe geben. Die Taufe ist eines der Dinge, worin wir dem Herrn jetzt oder nie gehorchen können. Alle, die Jesus Christus als ihrem Herrn und Heiland vertraut haben, sollten keine Zeit verlieren, sich taufen zu lassen. Dadurch identifizieren wir uns öffentlich mit Ihm in Seinem Tod und Seiner Auferstehung und verpflichten uns öffentlich, mit Ihm in Neuheit des Lebens zu wandeln.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden."

Wollen wir ein Bibelwort haben, in dem alle herrlichen Schätze der Taufe in kurzen, starken und erklärenden Worten enthalten sind, dann finden wir ein solches in Gal. 3, 27: "Denn wie viele euer auf Christus getauft sind, die haben Christus angezogen." Gott helfe uns, dass wir diesen Umstand einmal recht beachten möchten!

Seht, das ist das Geheimnis unserer unbegreiflichen Reinheit und Wohlgefälligkeit vor Gottes Augen. Wir haben Christus angezogen. Wir stehen nicht mehr in unserer eigenen Person vor den Augen Gottes, sondern in der Person Seines Sohnes, Jesus Christus, gleichwie Christus am Versöhnungstage nicht in Seiner eigenen Person vor Seinem Vater stand, sondern in unseren Personen, als der einzige Sünder für alle Sünder, indem Er die Sünden der ganzen Welt trug und damit die Welt angezogen hatte. Nun haben wir in der Taufe Christus angezogen und werden darum von Gott nicht nach dem betrachtet, was wir selbst sind, sondern nach dem, was Christus ist. Wir stehen vor Gott in Christi Kleidung, in Christi Person, in Christi Gerechtigkeit. Das heißt "Christus angezogen haben". Alles das, was Christus für uns war, tat und besass, ist in der Taufe auf uns übertragen und uns geschenkt worden. Denn Er hatte - nach Seinem gnadenreichen Wohlgefallen - durch Seine Worte von der Taufe die ganze Seligkeit in sie hineingelegt und mit ihr verbunden. Daher kommt es, dass so viele, die auf Christus getauft wurden, auf einmal alles angezogen haben, was zum Seligwerden gehört, nämlich den ganzen Christus und Sein ganzes Verdienst, so dass alles, was Er für uns war und ist, so ganz und gar unser ist, als wären wir es selbst in unserer eigenen Person, und dass alles, was Christus an unserer Stelle tat, so ganz und gar unser ist, als hätten wir es selbst getan. Denn wir haben Christus angezogen.

Aber was ist denn Christus? Erstens ist Er lauter Reinheit und lauter Gerechtigkeit. Darum sind auch wir lauter Reinheit und lauter Gerechtigkeit. In uns selbst? Nein, nur in Ihm. Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir würden Gottes Gerechtigkeit in Ihm. Weiter: Christus ist angenehm und schön, so dass der Vater Sein ganzes Wohlgefallen an Ihm hat. Christus ist Gottes Sohn und der Erbe des Reichs; darum sind auch wir Gottes Kinder, Gottes Erben und Miterben Christi.

Jetzt verstehen wir, wie es zuging, dass die schwachen Jünger ganz rein waren. Jetzt verstehen wir die Bedeutung des Spruches: "So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christus Jesus sind." Obwohl sie in ihrem Fleisch und an ihren Füßen, in ihrem Wandel noch viel Unreines und viele Gebrechen haben, kann dennoch nichts ihnen zur Verdammnis gerechnet werden denn sie sind gerade darum in Christus gekleidet, damit sie nicht mehr nach dem, was sie selbst sind, sondern nur nach dem angesehen und gerichtet werden sollen, was Christus ist. Nun verstehen wir, weshalb es vom Propheten vorausgesagt war: "Und dies wird Sein Name sein, dass man Ihn nennen wird: Der Herr, unsere Gerechtigkeit."

Wer dieses Geheimnis recht versteht, von dem kann man in Wahrheit sagen, dass er etwas weiss. Er ist der Gewalt des Teufels weit entflohen und hat einen unerschütterlichen Grund des wahren göttlichen Friedens in seinem Herzen. Wer aber dieses Geheimnis weder versteht noch verstehen will, der hat keine rechte Einsicht in das Evangelium und kann darum auch weder sich selbst noch anderen raten, kann ohne dieses Geheimnis auch niemals in seinem Leben zu einem wahren Frieden, auch nicht zu einer wahren Heiligung gelangen, geschweige denn anderen dazu verhelfen. Darum ist diese Erkenntnis zur Seligkeit für jeden Christen so überaus wichtig und notwendig; dann könnte er endlich einmal ein warmes, christliches Herz sowohl gegen seinen Gott als auch gegen seine Mitmenschen und einen wohlbegründeten und heilsamen Frieden in seinem Herzen erhalten. Denn dringt dies in ein Menschenherz hinein, dass er nicht mehr in eigenen Kleidern vor Gott steht, sondern dass er in Christus gekleidet ist und in Ihm ganz rein, angenehm und wohlgefällig vor Gottes Augen ist, und dass ihm seine Sünden, die ihn so jämmerlich plagen, nie zugerechnet werden sollen, dann wird er ein neuer Mensch. Dann ekelt es ihn vor allem eigenen, sowohl vor seiner Frömmigkeit als auch vor seiner Unfrömmigkeit. Dann wird Christus und nur Christus sein Alles in Allem, sowohl seine Gerechtigkeit als auch seine Heiligung, ja, der Mittelpunkt seines Lebens und seiner Gedanken. Dann liebt er Ihn und Seine heiligen Wege; dann nimmt er Abschied von seiner früheren Welt, seinem früheren Wesen in der Sünde und der Eitelkeit. Dann will er gern seinem Herrn folgen und Ihm dienen in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit. Dann steht auch seine Hoffnung allein zu Ihm, indem er kindlich bittet: "Nimm Du, mein lieber Jesus, mein ganzes Herz, reinige Du mich, töte Du mein Fleisch!" Seht, dieses wird durch die Taufe sowohl in uns bewirkt als auch vorbildlich bezeichnet, weshalb der Apostel sie "das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes" nennt.

Hier zieh'n wir Jesum Christum an Und decken uns're Schanden Mit dem, was Er für uns getan Und willig ausgestanden. Es wäscht uns Sein hochteures Blut, Das macht uns heilig, fromm und gut In Seines Vaters Augen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Wer da glaubet, der wird selig werden.

Wer glaubt, der wird gerettet werden. Zuerst fängt der Glaube in der Tiefe an: Kyrie! Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben! Er wird aus Zweifelsnacht geboren, aus der Tiefe kommt alles Leben: Erbarme dich! Und dann wagt er sich langsam auf die Oberfläche: Hosianna! hilf doch dem Menschen, der ohne dich vergeht! Gedenke mein, du treuer Gott, im Besten! Wenn er aber bodenständig geworden ist und auf festen Füßen steht, dann dringt es von den Lippen: Halleluja! Lohe den Herrn, er hat sich herrlich erwiesen! Er hat meine Seele vom Tode errettet. Ich kann wieder glauben. Was mich die Mutter lehrte vor Jahrzehnten, was mich das Leben hingeben ließ vor vielen Jahren, was mich die Täuschungen der Welt als Torheit auffassen ließ in schweren Stunden, das alles habe ich bewahrt und behalten durch Christi Kraft. Wer da glaubt, der wird gerettet. Ein glaubender Mann ist ein wollender Mann und ein wollender Mann ist ein wagender Mann und ein wagender Mann ist ein hoffender Mann.