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Predigten zu Matthäus 13,22

"Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Lebens und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Der aber unter die Dornen gesäet ist, der ist es, wenn jemand das Wort höret und die Sorge dieser Welt und Betrug des Reichtums ersticken das Wort und bringt nicht Frucht.

Ein ganz gesunder Mensch kann sich Abends zu Bette legen; er schläft ein, Stickluft erfüllt nachher das Zimmer, und am Morgen ist er eine Leiche. Auch im Geistlichen kann es so gehen, man kann ersticken. Der Erstickungstod ist unnatürlich und darum etwas Wehmütiges. Hast du keine Menschen gesehen, die einst Gottes Wort gerne hörten, mit Segen hörten und eine gewisse Liebe zum Herrn hatten? Nachher gründeten sie ihr eigenes Heim, sie waren strebsam und hatten Gottes Segen. Statt sich aber mit bescheidenem Besitz zu begnügen, kamen sie Schritt für Schritt in das Jagen nach Reichtum hinein und des Apostels Wort erfüllte sich an ihnen: die da reich werden wollen, fallen in Versuchung und Stricke und viele törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen in's Verderben und Verdammnis 1. Timoth. 6,9. Es gab allerlei Schwierigkeiten und Sorgen und eben dadurch Versuchung und Stricke; noch führten sie die Sprache Kanaans, aber innerlich waren sie erstickt. Sie hatten in all ihrem Getriebe das Beten versäumt und zuletzt verlernt; an Gottes Wort hatten sie auch nichts mehr, und ihre arme Seele war verödet in der sie umgebenden Stickluft. Wie furchtbar ernst! Wie viel hängt davon ab, dass man zu rechter Zeit seine Gefahren erkennt! Hat Gott in einem Herzen den Samen seines Wortes aufgehen lassen, so mahnt und warnt er auch, wenn man in Versuchung und Gefahr kommt. Hüte man sich, sich so in das Irdische hinein zu stürzen, dass es die Hauptsache wird. Nehme man sich Zeit zum Umgang mit dem Herrn und seinem Wort und vernachlässige man nicht die Gemeinschaft mit Gläubigen. Sehe man wohl zu, dass der Feind einem den Sonntag nicht raube. Wacht man nicht in diesen Stücken, so ist es gar nicht anders möglich, als dass die Nebensache zur Hauptsache wird und man Schaden nimmt an seiner Seele. Was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse?

Herr mein Gott! Wie oft stand ich an diesen Klippen! Deine treue Hand hat mich gehalten. Ich kann Dir nicht genug danken für alle Deine Bewahrung und Demütigung. Amen