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Predigten zu Psalm 110,1

"{Von David. Ein Psalm.} der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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David hörte im Geist, wie die feierliche Stimme des HERRN von jeher zu dem Messias gesprochen hat. Welch eine wunderbare Gemeinschaft bestand zwischen dem Vater und dem Sohn! Diesem Geheimnis intimster Gemeinsamkeit entspringt der Bund der Gnade und all das Wunderbare, das er bewirkt. Alle großen Taten der Gnade wurden durch das Wort Gottes Wirklichkeit. Hätte Er nicht gesprochen, gäbe es für uns keine Gottesoffenbarung. Doch am Anfang war das Wort, und von jeher gab es die geheimnisvolle Übereinstimmung zwischen dem Vater und Seinem Sohn Jesus Christus über Sein Volk und die große Auseinandersetzung zwischen Ihm selbst und dem Bösen.

Obwohl David fest an die Einheit der Gottheit glaubte, erkennt er geistlich zwei Personen und unterscheidet sie und merkt, dass er ein besonderes Interesse an der zweiten hat; denn er nennt sie »mein Herr«. Das war ein Hinweis auf den Ausruf des Thomas: »Mein Herr und mein Gott!« Und der Psalmist drückt dadurch seine Ehrfurcht, seinen Gehorsam, seine gläubige Annahme und seine Freude an Christus aus. Es ist sehr gut, wenn man klare Vorstellungen über die wechselseitigen Beziehungen der Personen der gepriesenen Dreieinigkeit hat; in der Tat, die Erkenntnis dieser Wahrheiten ist von entscheidender Bedeutung für unseren Trost und unser Wachstum in der Gnade. Es gibt deutliche Unterschiede bei den göttlichen Personen; denn sie sprechen miteinander; aber die Gottheit ist eine. Der HERR beruft Adonai, unseren Herrn, zur Ruhe und zu den Ehren Seines himmlischen Thrones. Sein Werk ist vollbracht, und Er darf sich setzen; Er hat alles gut gemacht, darum darf Er zu Seiner Rechten Platz nehmen; es wird großartige Folgen haben, darum darf Er ruhig abwarten, um den völligen Sieg anzusehen, der sicher eintreten wird. Der herrliche HERR spricht den Christus also als unseren Retter an; denn, so sagt David, Er sprach »zu meinem Herrn«. Jesus ist auf den Thron der Macht, des Herrschens und der höchsten Würde gesetzt und soll dort nach göttlicher Bestimmung sitzen, während der HERR für Ihn streitet und alle Rebellen Ihm zu Füßen legt. Er sitzt dort auf des Vaters Anordnung und Berufung und wird dort sitzen trotz aller Feinde Toben, bis sie ganz zuschanden werden und Er Seinen Fuß auf ihre Hälse setzt. In diesem Sitzen ist Er unser Stellvertreter. Dieses Mittler-Reich wird andauern, bis der letzte Feind vernichtet ist, und dann wird dem inspirierten Wort zufolge das Ende kommen, wo Er das Reich dem Gott und Vater übergibt. Das Werk der Unterwerfung der Nationen ist nun in der Hand des großen Gottes, der es durch Seine Vorsehung zur Verherrlichung Seines Sohnes vollenden wird. Sein Wort verbürgt es uns, und dass Sein Sohn zu Seiner Rechten sitzt, ist die Garantie dafür; darum lasst uns keine Angst vor der Zukunft haben!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wie hat doch der Heilige Geist dem David die Augen geöffnet, dass er im Geist schon den kommenden Heiland sah! Und obwohl dieser dem Fleische nach sein Nachkomme war, nannte er Ihn seinen „Herrn".

Wie freute er sich im 110. Psalm, als er im Geist die Erhöhung und Thronbesteigung Jesu sah! Und ein anderer Großer im Reiche Gottes, den auch die Herrlichkeit Christi gewaltig freute, hat den David da so recht verstanden und ihm gewissermaßen ins Herz gesehen. Es ist Martin Luther. Er sagt dazu: „David pranget also daher: Lass fahren Krone und Herrlichkeit und was ich habe! Das ist meine Ehre und Ruhm, daher ich groß und über alle Herren und Könige auf Erden zu rühmen habe, dass ich den Herrn habe, der da heißt mein Herr. Der soll mein Herr sein und heißen, und ich habe Ihn auch von Herzen gerne. Er ist auch von einem Größeren und Höheren zum König eingesetzt, denn ich und alle Könige und Herren auf Erden sind … „Setze Dich zu meiner Rechten!" Das heißt ja mit einem Wort: hoch gehoben – nicht über das Bettlerschloss zu Jerusalem noch Kaisertum zu Babylon, Rom oder Konstantinopel oder den ganzen Erdboden – welches ja eine große Macht wäre; – ja auch nicht über den Himmel, Sterne und alles, was man mit den Augen sehen kann; sondern viel höher und weiter. Setze Dich, spricht Er, neben Mich! Nicht zu Meinen Füßen, sondern zur Rechten, d. h. in die göttliche Majestät und Gewalt."

Wie liegt über diesem Lutherwort eine Freude, die sich entzündet an Davids Rühmen! So freuen sich alle rechten Christen an der Herrlichkeit ihres Herrn und singen ihre Loblieder – dem Teufel und der Welt zum Trotz. Amen.

Seh ich dich gen Himmel fahren, Seh ich dich zur Rechten da, Seh ich, wie der Engel Scharen Alle rufen Gloria: Sollt ich nicht zu Fuß dir fallen Und mein Herz vor Freude wallen, Da der Himmel jubiliert, Weil mein König triumphiert?