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Predigten zu Psalm 11,4

"der HERR ist in seinem heiligen Palast. Der HERR - in den Himmeln ist sein Thron; seine Augen schauen, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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David offenbart hier die Quelle seines unerschrockenen Mutes. Er borgt sich sein Licht aus dem Himmel – von dem großen Zentralgestirn der Gottheit. Der Gott des Gläubigen ist ihm niemals fern; Er ist nicht nur der Gott der Bergfestungen, sondern auch der gefährlichen Täler und Schlachtfelder. Warum sollte man sich also fürchten? Welche Ränke könnten Menschen schmieden, die Jesus nicht entdeckte? Satan geht es zweifellos darum, uns zu fangen, damit er uns wie den Weizen sichten kann; aber Jesus ist im Heiligtum und betet für uns. Warum sollte dann der Glaube versagen? Welche Anschläge könnte der Gottlose unternehmen, die der HERR nicht wahrnähme? Und weil Er in Seinem heiligen Tempel ist und sich an dem Opfer Seines Sohnes erfreut, wird er sicher jeden Anschlag abwehren und uns gewiss Befreiung senden! Nichts kann geschehen im Himmel, auf der Erde oder in der Hölle, was Er nicht anordnet oder in der Hand hat. Er ist der große Herrscher der Welt. Er sieht jeden einzelnen Menschen so deutlich und so genau, als gäbe es im ganzen Weltall kein anderes Geschöpf. Er sieht uns allezeit; Er wendet keinen Blick von uns; Er sieht uns durch und durch und liest in den tiefsten Schlupfwinkeln der Seele genauso leicht wie in dem Ausdruck unserer Augen. Ist das nicht Grund genug, Ihm zu vertrauen, und eine ausreichende Antwort auf das dringendste Flehen der Verzagtheit? Meine Angst ist Ihm nicht verborgen; Er kennt meine Begrenzungen, und ich kann mir sicher sein: Er wird nicht erlauben, dass ich umkomme, wenn ich mich auf Ihn allein verlasse.

Den erfreulichen Kontrast zwischen dem vorletzten und dem letzten Vers gilt es wohl zu betrachten, bietet er doch einen weiteren überwältigenden Grund dafür, standhaft und unbeweglich zu bleiben und nicht von Furcht umgetrieben zu sein oder sich verführen zu lassen, menschliche Mittel zu ergreifen, um den Schwierigkeiten zu entgehen. Es ist nicht nur Sein Amt, Gerechtigkeit zu verteidigen, sondern Er hat von Seiner Natur aus Wohlgefallen daran. Er würde sich selbst verleugnen, verteidigte Er den Gerechten nicht. Es gehört einfach zum Wesen Gottes, gerecht zu sein; darum fürchte dich nicht vor dem Ausgang all deiner Prüfungen, sondern »Sei gerecht und fürchte dich nicht!« Gott erkennt das an, und wenn Menschen dagegen aufstehen, was tut’s? Wir brauchen niemals aus der Fassung zu geraten; denn Gott umfasst uns. Er beobachtet und bestätigt uns, Er freut sich an den Aufrichtigen. Er erkennt darin Sein eigenes Bild, ein Bild, das Er selbst gestaltete, und darum blickt Er auf sie mit Wohlgefallen herab.

Dürften wir es wagen, der Gottlosigkeit die Hand zu reichen, um Anfechtungen zu entgehen? Nein, wir wollen ein für alle Mal auf alle Nebenwege und krummen Pfade verzichten. Lasst uns auf dem geraden Weg der Gerechtigkeit bleiben, auf dem uns das freundliche Angesicht des HERRN leuchten wird. Da gibt es weder Raum noch Grund zum Rückzug. Vorwärts! Lasst die Vorhut aufbrechen! An die Front! Mit aller Kraft und Hingabe der Seele! Weiter, weiter! In Gottes Namen weiter! Denn »der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere Zuflucht«.