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Predigten zu Richter 5,31

"Also mögen umkommen alle deine Feinde, der HERR! aber die ihn lieben, seien wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft! - Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Die den Herrn liebhaben, müssen sein wie die Sonne, wenn sie aufgeht in ihrer Macht."

Wahrlich, des Herrn Gebote sind nicht schwer (1. Joh. 5, 3). Das erste und vornehmste Gebot ist ja: Du sollst Lieben! Gott verlangt nach unserer Liebe, wie irdische Väter und Mütter nach der Liebe ihrer Kinder dürsten. Nur wo Liebe waltet, ist das irdische Heim glücklich.

Und einem Gotteskind, das den Vater wirklich liebt, sind die Schatzkammern des Himmelreichs offen. Es schöpft Gnade um Gnade. Es kommt näher und näher zu seinem Gott. Wie die Sonne immer höher emporsteigt, so nimmt die göttliche Liebe, wenn keine sündlichen Hindernisse sich geltend machen, den ganzen Himmel der Seele ein. Sie ruft: Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Sahst du schon die Sonne aufgehen in ihrer Macht?

Zuerst rötet sich sanft der östliche Himmel und einzelne Strahlen blitzen über dem blauen Horizont empor. Das Licht nimmt unvermerkt zu, die Sonne naht, jetzt ist sie da in ihrer goldenen Pracht. So ist es, wenn Jesus, die wesentliche Sonne, in einem Herzen aufgeht. Dann geht auch die Liebe auf; denn Er ist die Liebe, und nur seine Liebe schafft es, dass wir ihn wieder lieben.

Ist das Morgenrot so schön, O was wird im Sonnenglanze Die erlöste Seele sehn, Wenn sie einst im Siegerkranze Durch die Tore Gottes tritt! Sohn des Vaters, nimm mich mit!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Also müssen umkommen, Herr, alle Deine Feinde! Die ihn aber lieb haben, müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht.

Diese Worte sind der Schluss des Siegesgesanges von Debora und Barak. Israel hatte schwere Zeit gehabt; zwanzig Jahre lang stand es unter dem Druck des Kanaaniter-Königs Jabin. Unter den Männern Israels hatte Glaube und Tatkraft so abgenommen, dass die Frau Debora Richterin in Israel war, also kein Mann zu finden war, der Recht sprechen konnte. So weit kann es kommen, wenn ein Geschlecht durch Unglauben entnervt wird. Debora, die zugleich Prophetin war, rief Barak vom Stamme Naphthali, gegen die Kanaaniter in das Feld zu ziehen. Er hat nur dann den Mut, es zu tun, wenn Debora mitzieht. Sie tut es, und der Herr gibt vollen Sieg durch den Glauben eines Weibes. Wir sehen an dieser Tatsache, vou welcher Bedeutung der Glaube einer vom Geist Gottes erfüllten Frau ist. Noch mehr als jetzt werden einmal in der Ewigkeit gläubige Frauen zu Ehren kommen, die hier durch Glaube und Gebet mit ihrem Gott verkehrten und Einfluss hatten, von dem die Welt nichts ahnt. Der Sieg über die Kanaaniter diente nicht zur Menschenvergötterung, sondern zur Ehre Jehovahs; Ihm singen Debora und Barak. Das arme Israel ist auch in seinem gesunkenen Zustand Gottes Volk, um der Väter und der Verheißung willen, und weil noch jemand da ist, der Gott heiligt und verherrlicht, indem er ihm vertraut. So sind Israels Feinde Gottes Feinde, wie es auch im neuen Bunde der Fall ist: wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. Luk. 10,16. Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan Matth. 25,40. Es ist ein königlicher Trost und eine Macht für unsern Glauben, zu wissen, dass unsere Sache Gottes Sache ist und wir ihn als Anwalt haben. Alle Feinde müssen, werden umkommen, wie die Kanaaniter, spricht Debora in prophetischem Geist. Die Gottlosen sind wie Spreu, die der Wind verweht; darum getrost du kleine Herde! Dein ist das Reich. Die den Herrn lieb haben, müssen sein wie die Sonne aufgehet in ihrer Macht; sie kommen oben an, sie sind von Segen für alle Ewigkeit, während Gottlose nur Fluchspuren zurücklassen. Jetzt schon glänzet der Christen inwendiges Leben, obgleich sie die Hitze des Tages verbrannt; wenn aber Christus, dessen Angesicht leuchtet wie die Sonne, wird offenbar werden, dann wird sein Volk auch leuchten wie die Sonne in des Vaters Reich. Offb. 1,16; Matth. 13,43.

Vater im Himmel! Hilf mir fliehen die Herrlichkeit der Welt und schenke mir die verborgene Herrlichkeit Deines Lebens auf den Tag Deiner Offenbarung. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Die Ihn lieb haben müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht

So hat Debora gesungen, und wir stimmen mit ein und machen dies zu unserer Bitte für alle, die da lieb haben den Herrn Jesum Christum unverrückt.

1. Wir wünschen es um Seinetwillen

Es kann nicht zu Seiner Verherrlichung dienen, wenn Seine Nachfolger schwach und krüppelhaft sind, wenn sie wie ein Kerzenlicht hin und her flackern, ungetreu und wankelmütig sind. Man wird Ihn danach beurteilen und wird Sein Licht einem glimmenden Dochte vergleichen, das nicht im Stande ist, die Glut des Feuers brennend zu erhalten in den Herzen Seiner Jünger. Wie groß muss auch Sein Schmerz sein, wenn solche, für die Er es sich so viel hat kosten lassen, Ihn täuschen und verfassen!

2. Wir wünschen es um ihrer selbst willen

Vergegenwärtige dir den wohltätigen Einfluss der Sonne, wie sie Blümlein und Vögel weckt, die Natur in reiche Farben kleidet, die Früchte reift, Kinder und Greise erfreut, überall Heilung bringt unter ihren Flügeln. Wenn die Sonne sich dieses Liebesdienstes bewusst wäre, wie glücklich müsste sie sein! Würde die Mitteilung ihrer lebenbringenden Kräfte sie reuen, wenn sie den Dank von Millionen Lippen hören könnte? Damit mag die Wonne des Arbeiters des HErrn zu vergleichen sein, dessen Leben, ohne Abnahme an Licht und Wärme, fortschreitet zum vollen Tage. Gesegnet sind, die da andere segnen; wenn es selig ist zu nehmen, so ist es noch viel seliger, zu geben.

3. Wir wünschen es auch um anderer willen

Die Welt ist sonnenlos genug! Wie viele verderben vor Mangel an einem warmen Sonnenbade! Finsternis liegt mit todesähnlicher Kälte auf der Menschheit. Lass keine Wolken deinen Pfad verdunkeln, oder wenn sie es tun, so verwandle sie in goldenen Sonnenschein! Scheinet, ihr Gerechten, in eueres Vaters Reich, ihr Trabanten der großen Zentralsonne der Gerechtigkeit!