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Predigten zu Römer 11,32

"Denn Gott hat alle zusammen in den Unglauben eingeschlossen, auf dass er alle begnadige."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Da kommt es nicht auf größere oder geringere Würdigkeit an, denn es sind alle, alle der Gnade völlig unwürdig; es waltet über allen ein freies Erbarmen, das sie nicht erwerben, nicht erkaufen, wozu sie nichts durch Rennen und Laufen, durch Arbeiten und Anstrengung ihrer Kräfte beitragen, das sie nur dankbar und kindlich annehmen können.

Denn vor dem Herrn ist alle Welt gleich; vor ihm liegen alle Menschen im Argen und im Verderben, aus welchem sie sich nicht durch eigene Kraft heraushelfen können; an ihn hat kein Mensch von Natur den geringsten An- Spruch: denn wir haben unsere Geschöpfesrechte durch die Sünde eingebüßt; es ist von Natur alle rechtmäßige Verbindung zwischen ihm, dem Heiligen, und uns, den Unheiligen, aufgehoben und abgeschnitten durch die Sünde. Was könnten wir machen, wenn er es nicht für gut fände, den zwischen ihm und uns abgerissenen Faden wieder anzuknüpfen, wenn er es nicht für gut fände, die Scheidewand zwischen Gott und den Menschen niederzureißen, und die Kluft, die durch die Sünde zwischen ihm und uns befestigt ist, auszufüllen? Was könnten wir machen, wenn er uns in unserem losgetrennten Zustand dahingehen ließe? Wir könnten nichts machen; wir selbst könnten dieses Verhältnis nicht wieder herstellen. Denn ein Band zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpfe, welches das Geschöpf durch seinen Willen zerrissen hat, das kann nicht mehr durch das Geschöpf, das kann nur durch den Schöpfer wieder angeknüpft werden; so würden wir eben blind und tot, als Feinde Gottes, in unserem verkehrten Zustand bleiben und den schuldigen Lohn derer empfangen müssen, die sich von Gott, der Quelle des Lebens und der Seligkeit, der Liebe und des Friedens, geschieden haben. Darum ist es ein freies, ein ganz freies Erbarmen, das durch Christum über allen Sündern waltet; es ist eine freie Gnade.

Was du, mein Herr, für mich getan im Leben und im Sterben, da hat Gott Wohlgefallen dran, das läßt mich nicht verderben; das ist mein Licht, mein Trost und Ruhm, durch Glauben wird's mein Eigentum und heiligt meine Seele.