10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Sprüche 10,5

"Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer zur Erntezeit in tiefem Schlafe liegt, ist ein Sohn, der Schande bringt."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

In der Erntezeit ist jedermann mit doppeltem Eifer auf seinem Posten. Auf dem Land richtet sich alles nach der Ernte. Die Arbeitsstunden werden nicht mehr gezählt, höchstens bei den Faulen. Vermehrte Arbeit, Hitze und Müdigkeit gehören zur Ernte. Wer erntet, weiß das und rechnet von vorneherein damit. Nur eine Regel gilt dann im Alltagsleben: Ernten, solange man kann; die Gelegenheit ausnützen, wenn der Himmel klar ist, und die Garben einbringen, ehe schlechtes Wetter kommt und es nicht mehr möglich ist. Wer in der Ernte schläft, ist ein Sohn, der Schande macht. Solange die Heils- und Gnadenernte währt, vergibt Gott noch und bietet allen, die an Jesus Christus glauben, Seine völlige Errettung an. Wir Menschen haben das Vorrecht, diese Errettung unseren Mitmenschen zu verkündigen. Wenn wir aber schlafen, sind wir der Welt ein Ärgernis und machen Gott Schande. Der Sohn ist es ja gerade, der schläft – nicht die Welt, nein, der, der sich Sohn des Hauses nennt...

Bleibt unser Herz dem Schicksal der Welt gegenüber gleichgültig? Möchten wir uns einreden, daß es besser wird auf Erden? Wenn wir das tun, hüllen wir uns in Illusionen; wir schlafen in der Ernte. Gott will uns ein fruchtbares Leben geben. Wir sollen Menschenfischer sein, welche die unvergleichliche Freude haben, Seelen zu gewinnen. Diesem Leben gelten alle Verheißungen des Meisters, und es kann von Ihm gebraucht werden. Wenn wir aber in der Ernte schlafen, verdorren wir wie ein abgeschnittenes Rebschoß und werden ins Feuer geworfen.

Wir haben eine gute Botschaft zu verkündigen, die Freude und Frieden in unzählige, verzweifelte Herzen bringen könnte. Wir besitzen eine göttliche Kraft, die viele Gebundene von Sünde, Irrtum und Aberglauben losmachen könnte.

Gerade weil dies so ist, werden wir dem Richterstuhl des Christus nicht entrinnen; dort wird Rechenschaft von uns gefordert werden über alles, was wir getan haben. Werden wir uns dann in dieser ernsten Stunde der Abrechnung schämen müssen?