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Predigten zu Sprüche 14,30

"Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben, aber Ereiferung ist Fäulnis der Gebeine."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ein ruhiges Herz

Wer ein ruhiges Herz zu besitzen wünscht, muss sich entschließen, jeglichem Begehren nach Ruhm und Ansehen bei den Menschen zu entsagen; er darf nicht eifrig darnach jagen, einen weitgehenden Einfluss zu erlangen, oder große Summen Geldes aufzuhäufen. Sobald wir uns mit anderen messen, es ihnen zuvortun wollen, oder unsere Stellung und unseren Einfluss mit dem ihrigen vergleichen; sobald wir allerlei Wünschen gestatten, ungehindert unser Inneres zu durchziehen; sobald wir von dem öffentlichen Beifall abhängen, – so gleichen wir denen, die von dem festen Lande sich auf ein schaukelndes Boot begeben, – alle Hoffnung auf Ruhe ist dahin. „In Gottes Willen,“ sagte Dante, „liegt unser Friede.“ Wenn die Herrschaft auf seiner Schulter ruht, so ist des Friedens kein Ende. Wünschest du, dass dein Friede sei wie ein Strom, so sei stille dem HErrn und warte auf Ihn; sorge nichts; wende dich ab von dem, was sichtbar und zeitlich ist, und richte deine Blicke ganz auf das Unsichtbare, Ewige. Verbirg dich unter dem Schirm des Höchsten und bleibe im Schatten des Allmächtigen. Sprich zu dem HErrn: „Meine Zuversicht und meine Burg.“ Stelle deinen Gott zwischen dich und alles, was dir begegnen könnte. Das e i n e Ziel deines Lebens sei, Ihm wohlzugefallen, und dasjenige kleine Stück Arbeit zu verrichten, das Er dir anvertraut hat. Hoffe nicht auf der Menschen Hilfe, sondern auf seine Hilfe allein. Lerne deine Mitmenschen ansehen mit zartem, teilnahmsvollem Blick, und wandle alles um in ein Gebet, was dich in Bezug auf sie reizen oder betrüben könnte. Lass alle deine Anliegen vor Gott kund werden, alsdann wird sein Friede dein Herz und deine Sinne bewahren.

„Zieh' mich an dein Herz voll Liebe, Dass bei allem Schmerz hienieden Ich doch ruhe sanft im Frieden!“