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Predigten zu Jesaja 7,14

"Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel heißen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Siehe, eine Jungfrau ist schwanger, und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen: Immanuel."

Wir wollen nach Bethlehem gehen, wir wollen bewundern mit den Hirten und anbeten mit den Weisen und wollen betrachten Den, der geboren ward ein König der Juden; denn durch den Glauben haben wir teil an Ihm und können jubelnd singen: "Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben." Jesus ist der ins Fleisch gekommene Jehovah, unser Herr und unser Gott, und dennoch unser Freund und Bruder; lasset uns Ihn anbeten und verehren. Wir wollen seiner wunderbaren Menschwerdung gedenken. Es ist von Anfang an unerhört und ist seitdem nie wieder geschehen, dass eine Jungfrau sollte einen Sohn gebären. "Der Herr wird ein Neues im Lande erschaffen: Das Weib wird den Mann umgeben." Die erste Verheißung lautet: "des Weibes Same" und nicht des Mannes Nachkommenschaft. Seit die Lüsternheit des Weibes durch die Sünde den Weg gebahnt hat, auf welchem uns das Paradies verloren ging, so führt auch sie, und sie allein, den Wiederbringer des Paradieses ein in die Welt. Unser Heiland, obgleich wahrhaftiger Mensch, war dennoch in seiner menschlichen Natur der Heilige Gottes. Durch die Kraft des Heiligen Geistes ward Er geboren von Maria der Jungfrau ohne Befleckung durch die Erbsünde, die allen denen anklebt, die aus dem Fleisch geboren sind. Beugen wir uns in Ehrfurcht vor dem heiligen Kind, dessen Unschuld der Menschheit die anfängliche Herrlichkeit wieder schenkt; und bitten wir, dass Er in uns möge geboren werden zur Hoffnung und Herrlichkeit. Achtet wohl auf seine arme Blutsverwandtschaft. Unser Schriftwort nennt seine Mutter "eine Jungfrau," nicht eine Fürstin oder Prophetin oder eine Vornehme von Reichtum und Ansehen. Zwar ihre Abkunft war nicht gering, denn königliches Blut rann in ihren Adern; noch war ihr Gemüt unempfänglich und ungebildet, denn sie hat uns einen herrlichen Lobgesang hinterlassen; und dennoch, wie war doch ihre Lage so bescheiden, wie arm war der Mann, dem sie vertrauet war, wie armselig die Ausstattung des neugebornen Königs! Hier ist die Armut geheiligt worden, und Menschen aus niedrigem Stande sind erhöhet zu großer Ehre. Jeder Gläubige ist ein Abbild Christi, aber ein armer Heiliger ist dasselbe wohlgetroffene Bildnis, in gleichen Rahmen der Armut gefasst, der unsers Meisters Bild umgibt.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Immanuel heißt deutsch: Gott mit uns. Immanuel sagt uns also, dass wir auf den Mittler sehen dürfen. Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn hat es uns geoffenbart. Was sehen wir da? Gott mit uns. Der Glaube darf es kaum wagen, dennoch ist es wahr. Der heilige und gerechte Gott ist mit dem Sünder eins geworden. Er ist mit seinem Volke, wie gottlos, wie sündig, wie unrein in sich selbst es auch sei, zufrieden. Er selbst ist der erste gewesen. Das war seine gewaltige Liebe. Er hat Mittel gefunden, die ganze Feindschaft wegzunehmen. Es ist keine Kluft mehr zwischen Gott und dem erwählten Sünder. Es ist alles von Gottes Seite gekommen. Er hat sich selbst verherrlicht; er hat hierin alle seine Tugenden verherrlicht. Das war sein Wohlgefallen, sein freies Wohlgefallen an Menschen; er gab seinen Frieden aus freier Entschließung, er tötete die Feindschaft, er nahm sie ganz weg, die Sünden alle warf er hinter seinen Rücken, die ganze Schuld warf er in die Tiefe des Meeres; er hob den Zorn und den Fluch auf; er verwarf des Teufels Anklagen; er vernichtete ihn und den Tod, da er sich zu uns aufmachte, und mit seiner Liebe, seiner gewaltigen Liebe, wurde er uns zu stark. Das besagt Immanuel. Wohl dem Volke, das jauchzen kann. Was sollte uns auch noch im Wege sein, dass wir nicht frisch und fröhlich spielen und singen: Immanuel!

Wir singen dir, Immanuel, ‘
du Lebensfürst und Gnadenquell,
du Himmelsblum und Morgenstern,
du Jungfraunsohn, Herr aller Herrn.

Wir singen dir in deinem Heer
aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr,
dass du, o lang gewünschter Gast,
dich nunmehr eingestellet hast.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Immanuel"

Immanuel! Dies eine Wort ist ein ganzes Evangelium. Was der Prophet in dunklem Gesicht geschaut und vorausgesagt, ist in die Erscheinung getreten, als Gottes eingeborener Sohn in der Krippe lag. Und er ist noch heute Immanuel, ist durch seinen Geist wahrhaftig mit uns. Halleluja!

Wie kann der Sünder, der sein Elend fühlt, dennoch froh und selig sein? Immanuel hat ihn vertreten, gerechtfertigt, mit Gott verbunden. - Wie kann er überwinden im Kampf gegen Satan, Welt und Sünde? Immanuel ist sein Schild. - Wer hilft ihm in seinen Aufgaben und Anfechtungen? Immanuel steht ihm zur Seite und trägt ihn samt seinen Lasten. - Wer tröstet die Betrübten, wenn das Liebste ihnen durch den Tod entrissen wird? Immanuel ist da mit dem wunderbaren Balsam seiner Liebe. - Wer stärkte einen Stephanus und die ganze Schar der treuen Zeugen? Immanuel stand bei ihnen, bereit sie aufzunehmen in die Herrlichkeit. - Wer leuchtet all den Seinen durch das Tal der Todesschatten, also dass sie es freudig bekennen können: Es ist nicht finster? Es ist Immanuel, der Lebensfürst, Gott mit uns.

O meine Seele, senke dich tief hinein in diesen wundersamen Namen, und sauge daraus den Honig ewigen Trostes!

Was ich nur kann verlangen, Für Leib und Geist und Seel', Hab ich in Dir empfangen, Immanuel!