Was bildet die Entrückung des Elias vor?

Was bildet die Entrückung des Elias 2. Kön. 2,11 vor?

Antwort

Wir lesen im Worte Gottes von zwei Männern, dass sie von der Erde weggenommen wurden, ohne den Tod zu sehen: Henoch, 1. Mose 5,24, und Elias, 2. Kön. 2,11. In der Wegnahme Henochs wird allgemein ein Vorbild auf die Entrückung der Gemeinde hin gesehen. Diese Annahme wird dadurch gestützt, dass nach dem Bericht über die Wegnahme Henochs dann in 1. Mose 6 und 7 uns über Noah berichtet wird, wie er in der Arche durch die Flut hindurchgerettet wurde, um dann auf der erneuerten Erde deren Segnungen zu genießen, so wie einst nach der Entrückung der Gemeinde der gläubige Überrest durch die große Drangsal hindurchgerettet werden wird, um in das Friedens- und Segensreich Christi einzugehen. Manche sehen auch in der Wegnahme des Elias ein Vorbild auf die Entrückung der Gemeinde hin, was jedoch aus zwei Gründen abzulehnen ist: Erstens erscheint ein solches zweites Bild von der Entrückung der Gemeinde dort, wo wir das Bild finden, gar nicht am Platze - abgesehen davon, dass Gott Sich nicht in solcher Weise wiederholt -, und zweitens sind die Begleitumstände („ein Wagen von Feuer und Rosse von Feuer” und das Auffahren des Elias „im Sturmwind”), wie auch sonst die ganze Geschichte des Elias, nicht passend zu einem solchen Vorbilde. Aber es gibt eine andere Lösung. Diese finden wir in Off. 20,9. Dort ist von Heiligen die Rede, welche am Ende des Tausendjährigen Reiches bzw. am Ende der in den Versen 7-9 beschriebenen, auf das Tausendjährige Reich folgenden „kleinen Zeit” (s. V. 3, Schluß) auf der Erde sein werden, und von Feuer, welches von Gott aus dem Himmel herniederkommt und die verschlingt, welche gegen die Heiligen heraufgezogen sind. Und in V. 11 lesen wir, dass vor dem Angesicht Dessen, der auf dem „großen weißen Thron” sitzt, die Erde entflieht und der Himmel und dass „keine Stätte für sie gefunden wird”. Wenn wir hierzu das in 2. Petri 3,7.10.12 Gesagte heranziehen („Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch Sein Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen”, und: „Es wird aber der Tag des HERRN kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden”, und: „... indem ihr erwartet und beschleuniget die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brande zerschmelzen werden”), so sehen wir, dass das in Off. 20,9 und 11 Gesagte der Abschluß Gottes mit dieser Erde und die Erfüllung des in ebenerwähnten Petrus-Versen Gesagten ist: die Auflösung dieser Erde und des dazugehörenden Himmels, um einem neuen Himmel und einer neuen Erde Raum zu machen, wie 2. Petr. 3,13 und Off. 21,1 sie ankündigen. Was bei dieser Auflösung dieser Erde mit den obenerwähnten, auf ihr befindlichen Heiligen geschieht, sagt uns das Wort Gottes nicht. Dass sie nicht von dem vom Himmel kommenden Feuer mit verschlungen werden, ist klar. Es bleibt demnach nur übrig, dass Gott sie in einen Zustand verwandelt, der dem Platz entspricht, an welchen Er sie versetzt. Dieser Platz ist nach unserer Überzeugung die neue Erde. (Off. 21,1) Und diese Heiligen und die mit ihnen dann geschehende Verwandlung und Versetzung auf die neue Erde sind es, was uns - nach unserer Überzeugung - in dem 2. Kön. 2,11 beschriebenen Auffahren des Elias in den Himmel vorgebildet ist.
Theod. Küttner.


Beantwortet von: Team Handreichungen
Quelle: Handreichungen - Band 22 (1937)