Vor dem Essen sollte man Beten

Oberstleutnant Curt v. Knobelsdorff (1839-1904) erlebte vor seiner Bekehrung einmal, wie ein junger Offizier am Offizierstisch die Augen schloss und den Kopf neigte, um vor dem Essen still zu beten. Am Abend sagte Knobelsdorff zu seiner Frau: "Heute habe ich etwas gesehen, das habe ich noch nie erlebt. Da war der N. N. bei uns zu Tisch, und denk dir, der betete vor dem Essen am Ofiizierstisch!" Für ihn gehörte das zu den ersten entscheidenden Eindrücken, die er von Iebendigem Christentum erhielt.

lm Anschluss an ein Dienstgespräch lud ein Personalchef einen Versicherungsagenten zum Mittagessen ein. Dabei kamen sie bald auf Glaubensfagen zu sprechen. Bald wiederholte der Agent seinen Besuch - um dann immer häufiger zu kommen und das Gespräch zu suchen. Nach einiger Zeit nahm er auch an einem Hausbibelkreis teil und ging regelmäßig zu den Gottesdiensten. - Bei einer Gelegenheit erzählte er, was der erste Anlass zu seiner Lebenswende war: Es war das Tischgebet des Personalchefs beim Mittagessen gewesen, ein stilles Gebet, das aber laut geredet hatte!

Auf Geschättsreise im "Schnellimbiss": Ein Christ faltet vor dem Essen die Hände und dankt Gott für die Speisen. Der Mann gegenüber holt sich wenig später ebenfalls sein Essen ab, und auch er betet! Freudig spricht der Erste ihn darauf an. "Ja", antwortet der andere, "daran sind Sie schuld!" - "Warum bin ich schuld?" - "Ich habe gebetet, weil ich sag, dass Sie gebeten haben. Da wurde ich an meine Großmutter erinnert, die das auch immer getan hatte. Und so habe ich nach vielen Jahren jetzt wieder zum ersten Mal gebetet."

Quelle: Der Herr ist Nahe 2015, CSV-Verlag, 26.05.
© Alle Rechte vorbehalten