Lebensbericht von Lisa Pfurtscheller (18)

Er ließ mich nicht los

Ich kam am 02.12.1988 in Wien auf die Welt, habe eine ältere Schwester und ganz wunderbare Eltern, die beide von Herzen Christen sind. Schon als kleines Kind hörte ich Geschichten aus der Bibel, ging in den Gottesdienst, die Jungscharstunden und war überall mit Eifer dabei. Obwohl ich stets überall mitging, habe ich mir selbst kaum Gedanken über Gott gemacht " es war alles selbstverständlich und ich dachte, dass ja alles passte.

Mit zehn Jahren lag ich dann einmal krank zuhause im Bett und sah einen Film über David (aus der Bibel). Ich war erstaunt über sein Vertrauen und die innige Beziehung die er zu Gott hatte und mir fiel auf, dass ich Gott nie auch nur annähernd so ernst genommen hatte, wie David oder wie meine Eltern, und dass ich nicht einmal wusste, ob ich in den Himmel kommen würde. Obwohl ich noch sehr jung war, hatte ich schon verstanden, dass Jesus, Gottes Sohn und Gott in Menschengestalt, für meine Sünden am Kreuz gestorben ist, und noch an demselben Tag entschloss ich mich, diesen Herrn Jesus in mein Leben zu lassen - ich zog die Decke über meinen Kopf und betete von Herzen den einfachen Satz: Herr Jesus, bitte vergib mir meine Sünden und komm in mein Leben. Sofort bemerkte ich, dass jetzt etwas ganz anders war. Ich wurde unbeschreiblich froh und frei, sprang aus meinem Bett und hüpfte sogar vor Freude im Zimmer herum. Meine Schwester (sie war ebenfalls krank) muss wohl gedacht haben, ich sei verrückt geworden! Seit diesem Tag weiß ich zweifellos, dass ich in den Himmel kommen werde, denn diese Gewissheit hat mir Jesus nach meinem Gebet tief ins Herz gelegt.

Nach diesem Erlebnis las ich zwar in der Bibel und betete auch, doch erst mit ca. 14 Jahren erfuhr ich, was es bedeutet in einer richtigen Beziehung mit Jesus zu leben. Er wurde mein bester Freund, ich vertraute ihm alles an, sprach in jeder freien Minute mit ihm und ließ mich in demselben Jahr taufen.

Dann kam eine sehr schwierige Zeit und es geschah vieles, das ich nicht verstand. Meine Handgelenke waren ständig entzündet und so konnte ich keine Instrumente mehr spielen, was ich bis dahin ca. 4 Stunden am Tag getan hatte (später wurde ich operiert), und dazu kamen noch familiäre Probleme. Es fiel mir in diesen Jahren schwer, zu Jesus zu kommen und ihm zu vertrauen, es gab sogar Zeiten in denen ich versuchte, Gott bewusst zu verdrängen " ich wurde trotzig und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Aber in meinem Herzen wusste ich eigentlich die ganze Zeit, dass er da war, mir zusah, und vor allem dass ich am Ende sowieso wieder zu ihm zurückkommen würde, weil ich seine Existenz und Liebe zu mir einfach nicht verleugnen kann. Ich merkte, dass Jesus mich nie loslassen wird, und machte deswegen schließlich einen Neubeginn. Heute bin ich oft sehr traurig, dass es eine Zeit in meinem Leben gab, in der ich diesem wunderbaren Herrn bewusst ausgewichen bin, aber ich weiß auch, dass er mir vergeben hat und mich noch genauso liebt und annimmt, wie zuvor! Aus diesem Grund ist mir folgender Vers groß geworden:

Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. - Psalm 145,8

Wenn mich heute jemand fragen würde, was Gott für mich ist, würde ich antworten: mein Herr und bester Freund. Das hört sich wahrscheinlich ziemlich irre an, weil man sich unter Gott in unserer Gesellschaft wahrscheinlich eher eine ferne Macht oder irgendein höheres Wesen vorstellt, wenn man überhaupt einmal annimmt, dass es so etwas wie einen Gott gibt. Das finde ich ungeheuer schade, weil man ihn wirklich in seinem Leben erfahren und ihm ganz nahe kommen kann, nur glauben einem das die meisten Menschen nicht, weil es sich so ungewöhnlich und bizarr anhört. Ich habe in letzter Zeit Leute getroffen, die sich selbst irgendwie ein Bild von Gott gemacht haben, so wie sie es wollten. Manche sehen ihn als ein mächtiges Wesen, das so gut ist und einfach alle in den Himmel lässt, andere sehen ihn als Spielverderber der das Böse zulässt und folglich nicht sehr viel Macht haben kann. Aber all diese Bilder von Gott sind verfälscht- er ist absolut gerecht, er verabscheut das Böse und kann es nicht in seiner Gegenwart dulden, aber er liebt die Menschen sosehr und hat ihnen einen freien Willen gegeben sodass er sich selbst für oder gegen ihn entscheiden kann.

Ich habe mich klar für ihn entschieden, und erlebe ihn nun täglich als einen Gott, der vergibt, Ruhe und Frieden schenkt, mich stets begleitet, mich verändert und dem ich vertrauen kann wie keinem anderen. Er ist für mich genauso real wie Menschen, die ich sehen kann. Ich glaube, dass viele Menschen nicht über Gott nachdenken und glauben, dass es ihn nicht gibt, weil sie ihn nicht sehen können wie alles andere. Aber Gott ist nun mal kein normaler Mensch so wie du und ich (wäre ja auch schlimm, wenn es so wäre, oder?), er ist soviel höher, weiter, größer und mächtiger, als wir es uns vorstellen können und folglich ist auch die Beziehung, die man zu ihm haben kann, nicht wie eine Beziehung, die man mit Menschen hat. Ich brauche ihn jetzt auch nicht zu sehen- trotzdem weiß ich ganz genau, dass er da ist. Und das bilde ich mir nicht ein, so eine Freundschaft kann man sich nicht einbilden, wieso sollte ich das denn auch überhaupt machen? Natürlich ist mir klar, dass das alles für jemanden, der ohne Jesus lebt, sehr fremd klingen muss (ich bin ja selbst manchmal erstaunt, wie wunderbar er ist, dass er überhaupt etwas mit mir zu tun haben möchte"), aber ich will dich ermutigen, denn Jesus liebt dich ganz genauso, er will auch mit dir in einer Beziehung leben und die Ewigkeit verbringen.


Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die versuchen, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Du kannst es ja versuchen, aber irgendwann wirst du dich fragen: "War das jetzt alles?" Dein Durst nach Leben wird nie gestillt

werden, auch deswegen weil dein Leben eines Tages ja zu Ende gehen wird. Deinen Durst kann nur der Eine vollkommen und für immer stillen:

Und wen dürstet, der komme und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. - Offenbarung 22,17

Oder gehörst du zu den Menschen, die schon müde sind vom Leben, die viel Schlimmes erlebt oder selbst getan haben, keinen Sinn im Dasein sehen und unglücklich sind? Dann glaube mir, dass das hier stimmt:

Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben. - Matthäus 11,28

Ich kann meine Erlebnisse und mein Wissen weder in dein Gehirn projizieren, noch dich mit Worten von irgendetwas überzeugen. Ich kann dir nur versichern, dass alles war ich hier geschrieben habe, der Wahrheit entspricht, und dass mit Jesus zu leben aufregend und wohltuend ist, nicht langweilig und traurig!! Es liegt jetzt an dir, dich zu entscheiden und eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ich kann dich dazu nur ermutigen, es ist das Allerbeste, das ich mir vorstellen und dir wünschen kann!