Lebensbericht von Hasi

Gott - ein Spielverderber?

Wenn ich heute (Februar 2008) auf die letzten anderthalb Jahr zurückblicke, kann ich nur dankbar staunen. Ich möchte dir kurz erzählen, wie Jesus Christus in mein Leben gekommen ist und es so wunderbar verändert hat.

Gott hat in meinem Leben 2x ziemlich heftig angeklopft. An meinem 18. Geburtstag schaffte ich es, während der Schulzeit meinen Führerschein abzuholen, um in der nächsten Pause mit einem Freund auf "unserer" Ralleystrecke zu sehen, was möglich ist. Als wir nach 2 Schleuderdrehungen auf der schmalen Bergstraße doch nicht den Abhang hinunter (und damit in den sicheren Tod) sind, war für mich klar, dass das Gott war. Soviel hatte ich von zu Hause mitbekommen. Ich dankte Ihm und lebte mein Leben weiter wie bis her. Höhepunkt war dabei immer der Samstagabend, wo wir "angeheitert" die lustigsten und verrücktesten Sachen machten.

Im Jahre 2005 war ich dann allein auf einem 3000er in den Hohen Tauern unterwegs. Um schneller unten zu sein, wollte ich für den Abstieg einen "neuen" Weg finden. Nach ca. 300 Höhenmeter erfolgreichen Abstieg befand ich mich in einer senkrechten Wand. Durch das brüchige Gestein habe ich dem Tod mehrmals in die Augen geblickt. Es war mir damals klar, dass ich eigentlich tot sein müsste und Gott mir praktisch ein "neues" Leben geschenkt hatte. Ich kniete damals nieder, danke Gott und sagte ihm, dass ich mein Leben ändern möchte, so dass es einen Sinn macht. Bis mein "neues" Leben anfing, sollte es aber noch eine Weile dauern. Als ich 3 Monate später die Fotos durchblätterte, war es nicht mehr als eines meiner vielen extremen Erlebnisse. Mein Versprechen hatte ich vergessen oder verdrängt.

Mein Leben war zu dieser Zeit eine Achterbahnfahrt, wo sich Hochs und Tiefs unglaublich schnell ablösten. Ich war sehr erfolgreich in der Schule und später auf der Uni, spielte mit einer Rockband vor 2000 Leuten und hatte viele Freunde, die mich alle als lustigen und verrückten "Hasi" kannten. Ich hätte eigentlich der glücklichste Mensch sein können. Aber die Realität war anders: Immer wieder hatte ich diese Leere, diese innere Unruhe und die Frage nach dem Sinn von allem. Besonders im Winter fiel es mir auch zunehmend schwerer, mein wahres Ich vor meinen Freunden zu verstecken. Gott war für mich zu der Zeit jemand, den ich zwar manchmal brauchte – wenn es mir schlecht ging – dem man aber aus 2 Gründen doch nicht trauen konnte:
1. Er ist ein Spielverderber, der mir die Dinge, die ich am liebsten tue, wegnehmen will.
2. Er ist jemand, der Ansprüche stellt, die ich nie erfüllen kann; und er wartet nur darauf, dass ich einen Fehler mache...

Im Sommer 2006 kam ich von meinem Auslandssemester in Irland zurück und fand überraschenderweise einen Platz in einer Wohngemeinschaft für das letzte ausständige Semester. Ich kannte meine beiden Mitbewohner zwar nicht, aber ein Freund hatte sie als "nette Leute" beschrieben und mir auch gesagt, dass sie Christen wären. Es dauerte nicht lange und ich erkannte, dass diese beiden genau das hatten, was mir fehlte: intakte, tiefe Beziehungen, Halt im Leben und eine Freude, die scheinbar unabhängig von äußeren Umständen war. Und ich erkannte auch, dass das Zentrum dieses Lebens Jesus Christus war. Als ich auch begann im Wort Gottes (Bibel) zu lesen, wurde mir langsam klar, dass Gott kein Spielverderber, sondern der "Spielmacher" ist:

Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. (Johannes 10,10)

Es wurde mir auch klar, dass ich die Maßstäbe Gottes nicht erfüllen muss (und auch nicht erfüllen kann!), weil Jesus Christus stellvertretend für alles, was ich in meinem Leben verkehrt gemacht habe (und verkehrt machen werde!) bezahlt hat.

Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. (1. Johannes 4,10)

Ich habe dieses Geschenk persönlich für mich angenommen, indem ich mich einfach hingekniet und Jesus gebeten habe, dass er mir all meine Fehler vergibt. Ich sagte ihm auch, dass ich mein Leben allein nicht im Griff habe. Ich habe ihn gebeten, in mein Leben zu kommen und das Ruder zu übernehmen. Als ich diese Entscheidung traf, habe ich Jesus noch zu wenig gekannt, um ihm wirklich 100% zu vertrauen. Aber er ließ mich nicht mehr los. Die darauf folgenden Monate waren eine sehr intensive Zeit, in der ich ihn durch die Bibel immer besser kennen lernte und schließlich ganz vertraute. Ich machte die wunderbare Erfahrung:
 
Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. (Römer 5,1)

Heute habe ich eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus. Ich kann jederzeit mit ihm reden (= beten) und auch sehen, was er zu sagen hat, wenn ich in seinem Wort lese. Weil er uns geschaffen hat, weiß er auch am besten, wie wir "funktionieren". Seine "Betriebsanleitung" (= Bibel) ist somit zur Richtschnur für mein Leben geworden. Wenn ich 2 Jahre zurück blicke, kann ich es kaum glauben, wie wundervoll sich mein Leben verändert hat. Ich habe diesen tiefen Frieden und diese Freude, nach der ich immer vergeblich gesucht habe. Und ich bin frei von Sorgen über die Zukunft, weil ich weiß, dass er alles in der Hand hat und das Beste für mich will. Das habe ich bei meiner etwas längeren Jobsuche ganz praktisch erlebt! Es ist nicht so, dass es keine Probleme mehr in meinem Leben gibt. Aber ich muss nicht mehr alleine damit fertig werden. Ich habe Gottes Führung in meinem Leben auf eine Art und Weise erlebt, dass es mir heute leicht fällt, ihm das Steuer zu überlassen und ihm ganz zu vertrauen. Zurückschauend war es kein Zufall, dass ich damals den Platz in der Wohngemeinschaft bekommen habe. Gott wollte, dass ich erkenne, wie er wirklich ist...

...Und das will er auch von DIR! Gib ihm eine Chance!