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Predigten zu 1. Chronik 29,14

"Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir vermöchten, auf solche Weise freigebig zu sein? Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Denn was bin ich? Was ist mein Volk, dass wir sollten vermögen Kraft, freiwillig zu geben, wie dies gehet? Denn von Dir ist es alles gekommen und von Deiner Hand haben wir Dir es gegeben.

Dieses Wort ist ein schönes Wort des alten Königs David. Er sprach es aus im Anblick der großen Steuer, die er, seine Obersten und das Volk zusammen gelegt hatten zum Bau des Tempels. Dieser Anblick beugt ihn, denn die Gaben waren außerordentlich groß und kostbar. Er hat das tiefe Gefühl, dass schon die Willigkeit zu geben eine Gabe Gottes sei und gibt auch dafür Gott die Ehre. Gewiss ist fröhliches Geben vom Herrn. Wie viel wird aus Ehrgeiz, aus Menschengefälligkeit, aus Anstand, aus Furcht, als geizig zu erscheinen, gegeben! Wie manche Menschen werden alt, behalten alles bis zum Schluss, und am Ende hinterlassen sie Vermächtnisse, als gute Werke. Fröhliche Geber hat Gott lieb. David spricht aber weiter aus, dass nicht nur die Willigkeit zum Geben, sondern die durch Menschen gegebenen Gaben vom Herrn gekommen seien. Damit stellt er den für unsere Zeit so wichtigen Satz auf, dass der Herr unser Gott der eigentliche Eigentumsherr all unseres Besitzes sei und wir nur Verwalter. Geben wir also etwas von dem, was in unsern Händen ist an andere ab, so geben wir nur von dem, was Gott uns anvertraut hat und nicht vom Eigenen. Wie herrlich wäre es, wenn diese Wahrheit bei allen Christen durchdringen würde! Es ist kaum Hoffnung, da die Selbstsucht nach allen Seiten zu groß ist. Wir haben schon von den Vätern her ein großes Sündenerbe bekommen, und Kinder Gottes haben die besondere Aufgabe in diesen Tagen, ihre Hände zu reinigen von Ungerechtigkeit, Habsucht und Geiz, damit wenn Gottes Gerichte hereinbrechen, sie ein gutes Gewissen haben. Die Zeit ist sehr ernst, und die Verblendung ist groß. Lassen wir das Evangelium in unsern Herzen die erleuchtende Macht sein und machen wir uns nicht teilhaftig der Sünden derer, die Gottes Gericht durch Geiz herausfordern.

Vater im Himmel! Vor Dir beuge ich mich im Gefühl unserer Gesamtschuld. Öffne Du noch vielen die Augen, dass sie Liebe üben und ihren Brüdern dienen lernen, so lange es Tag ist. Amen