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Predigten zu 1. Korinther 1,9

"Gott ist treu, durch welchen ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unseres Herrn."

Wie oft hiess es in meinem und deinem Leben: du warst nicht treu. Wieviel Unterlassung und Versäumnis! Wie wenig entsprach unser Werden und Wachsen der auf uns gewandten Mühe und der gewinnenden Barmherzigkeit Gottes. Denken wir nur den heute durchlebten Tag daraufhin noch einmal durch. Hätten wir da nicht anders reden oder dort nicht liebreicher oder tapferer oder demütiger sein sollen? Je heißer wir uns sehnen, von der eigenen Unvollkommenheit und Untreue loszukommen, desto stärkeren Widerhall müsste es in unserer Seele wachrufen: Dein Gott ist treu! Dieser Ton ist nicht hart, nein, seine Treue wird hier gedacht im Zuge der Barmherzigkeit, dass er uns beruft zur Gemeinschaft Jesu Christi! Wie viel Vergebung, wie viel Freundlichkeit, wie viel Trost und Kraft liegt in dieser Gemeinschaft, und wie mutet uns die Vorstellung an, dass Gott gerade in solchem Liebeswerk nicht ablassen will noch kann, weil er treu ist. Wer das wirklich glaubt, der spürt doch, wie die erregten Wellen der Vorwürfe, Anklagen Stimmungen und Verstimmungen sich legen müssen; denn die Wirkung solcher Gottestreue auf uns heißt Friede.

Herr, unser Gott! Wir bedürfen als letzten Ton, als Schlussakkord, am Ende jedes Tages deines Friedens. Bestätige uns den Bund der Vergebung. Lass die Gemeinschaft mit Jesus lebendig hervortreten und gib uns deinen Frieden. Amen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Verkündige den ganzen Christus!

Ich lehne das, worauf viele unter uns bestehen, nämlich dass Christus ein gespaltenes Verhältnis zu uns habe, ab. Ich bin mir dessen bewusst, dass das heute weit und breit verkündigt wird, dass man sich weit aus dem Fenster wagt, wenn man etwas anderes sagt oder dies einfach ablehnt. Aber es drängt mich zu fragen: Wie können wir darauf beharren und es lehren, dass unser Herr Jesus Christus unser Heiland ist, aber nicht unser Herr ?

Wie können so viele unter uns weiterhin behaupten, man könne gerettet werden auch ohne jeden Gedanken daran, unserem souveränen Herrn gehorsam zu sein? Ich freue mich von ganzem Herzen darüber, wenn ein Mann oder eine Frau an den ganzen Herrn Jesus Christus glaubt - ohne jeden Vorbehalt! Wie kann man eine Lehre rechtfertigen, durch die Sünder dazu ermutigt werden, Jesus als ihren Heiland zu benutzen, wenn sie Ihn brauchen, ohne dass sie Ihm Gehorsam und Treue schuldig sind?

Ich bin davon überzeugt, dass wir dazu zurückkehren müssen, unserer bedürftigen Welt den ganzen Christus zu verkündigen!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Das konnte der Apostel im Rückblick auf sein Leben sagen. Derjenige, der mich zur Gemeinschaft mit Seinem Sohn Jesus Christus, meinem Herrn, berufen hat, ist treu. Und im Gedanken an die Zeit, die er noch auf Erden zu leben hatte, konnte er in völliger Glaubenszuversicht ausrufen: «Er bleibt treu!»

Wenn wir rückwärts schauen, können auch wir dankbar feststellen, daß Gott uns treu geblieben ist, von dem Tag an, an dem wir die Errettung aus Gnade empfingen, bis heute.

Im Glauben blicken wir auch in die unbekannte Zukunft und können voller Hoffnung den Jahren entgegensehen, die noch vor uns liegen, bis der Tag kommt, an dem wir vor unseren Meister treten, um Ihm über unseren Dienst Rechenschaft abzulegen. Die Treue des Vaters der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel (Jakobus 1,17), ist das Fundament unseres Lebens. Wir wollen also dankbar sein für Gottes Treue, denn diese Dankbarkeit ist eine Quelle, die aus unserem Herzen und Geist die Hoffnung strömen läßt, die nicht zuschanden wird.

Gottes Treue ist wie ein Regenbogen, der sich vom Anfang bis zum Ende unseres Lebens spannt. Wie der Bogen nach einem Gewitter die Landschaft mit seinen leuchtenden Farben erhellt, so leuchtet Gottes Treue über unserem ganzen Dasein. Als Er uns bei der Hand nahm, als wir noch Sünder waren, da war Er schon derjenige, der ein gutes Werk in uns anfing, und Er wird es auch vollenden bis auf den Tag Jesu Christi (Philipper 1,6).

In uns selbst und auch um uns herum sehen wir viel Treulosigkeit. Um so mehr sticht die Treue Gottes, der uns zur Gemeinschaft mit Seinem Sohn berufen hat, dagegen ab. Darum sollten wir je länger je mehr bestrebt sein, ein Leben zu führen, das immer wahrhaftiger wird und immer enger mit Ihm, dem Treuen, in Verbindung kommt. Laßt uns Ihn von ganzem Herzen darum bitten, daß unser Leben Seine Treue widerspiegelt und daß vor allen Dingen unser Verhältnis zu Ihm und zu den Menschen geprägt werden von der Gnadengabe der Treue!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

An der Gemeinde in Korinth gab es viel zu tadeln. Der Apostel scheut nicht vor dieser Pflicht zurück. Aber er erinnert die Korinther auch daran, daß die Grundlage jedes Christenlebens Gottes Treue ist, und sein Ziel ein Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus. Wir können, ohne es zu merken, von der Einfachheit und Wahrheit, wie sie in Jesus Christus sind, abweichen und uns alle möglichen trügerischen Vorstellungen machen über uns und unser Christenleben.

«Berufen zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.» Diese Worte sagen uns, was christliches Leben eigentlich ist, und dabei wird uns klar, wie weit entfernt wir von diesem Vorbild sind. Die Evangelien offenbaren uns, wie Jesus Christus auf Erden lebte, und zeigen uns von vorneherein die Verantwortung, die wir als Jünger eines solchen Meisters tragen. Gott beruft uns zum täglichen Wandeln mit dem Herrn unter denselben Umständen, wie sie Ihm auf Seinen Wanderungen durchs Heilige Land begegneten. Unsere Gemeinschaft mit Seinem Sohn Jesus Christus führt uns auf einen Weg, der je länger desto schmaler wird und am Kreuz endet.

Hüten wir uns also! Denn je mehr der Herr sich dem großen Opfer nahte, das gebracht werden mußte, desto weniger Verständnis fand Er bei Seinen Jüngern. Ihre Herzen waren hart, und uns droht dieselbe Gefahr. Wo stehen wir? Folgen wir Ihm von ferne, wie Petrus? Verleugnen wir Ihn vielleicht? Ist das Kreuz ersetzt worden durch oberflächlichen Eifer, durch ein nur äußerliches Bekenntnis zum Glauben, durch ein biblisches Bekenntnis sogar, und genügt uns das? Wenn dem so ist, dann sind wir nicht auf der rechten Bahn, sondern leben in der Selbsttäuschung und kennen die Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, nicht. Laßt uns nicht zurückschrecken vor der Gemeinschaft Seiner Leiden! Durch sie lernen wir die vollkommene Freude kennen. Sie geben uns Zutritt zum Thron der Gnade unseres mit Herrlichkeit und Ehre gekrönten Herrn. Das ist das Geheimnis der Kraft eines überfließenden, überwindenden, fruchtbringenden Lebens. Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Berufen zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers HErrn

Das Wort, das hier mit Gemeinschaft übersetzt wird, ist dasselbe, das Luk. 5,10 von Jakobus und Johannes gebraucht wird, als Simons Genossen. Wir sind berufen zur Genossenschaft mit dem Sohne Gottes, an seinem Erlösungsplan, seinem liebenden Erbarmen mit den Menschen, und an seinem endlichen Siege und seiner Herrlichkeit. Er in mit uns Menschen in Genossenschaft getreten, und wir sind nun berufen, mit Ihm verbunden zu werden durch die Gemeinschaft des heiligen Geistes. Nach den Worten des Apostels Johannes (1. Joh. 1,3) „ist unsere Gemeinschaft, mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesu Christo.“

Wie trostreich ist doch der Gedanke, dass die Sache Jesu die unsrige ist, und dass wir daher berechtigt sind, aus seiner Fülle zu schöpfen, nach unserem Bedürfnis. Gesetzten Falls, ein armer Schreiber würde von seinem Pult in das Kabinett eines Rotschild berufen, und dort würde ihm mitgeteilt, dass er von diesem Augenblick an als Teilhaber in die Firma aufgenommen werde – was wäre diese Ehre gegen den unendlichen Vorzug, der uns zuteil geworden ist? Würde wohl jener arme Schreiber nachher die geringste Befürchtung hegen, ob er den unermesslichen Verbindlichkeiten seiner neuen Stelle gewachsen sei? Wie groß diese auch sein möchten, er wüsste, dass die Mittel der Firma ihnen entsprechen könnten, und er würde nachts ganz ruhig schlafen, ob auch am folgenden Morgen Millionen zu zahlen wären. O Kind Gottes, ist dein Vater nicht unendlich reicher?

Der Ruf zur Genossenschaft geht vom Vater aus. Er hat uns erwählt zu der hohen Ehre, Mitarbeiter seines Sohnes zu sein. Wird Er uns in eine solche Stellung gebracht haben, um uns dann den damit verbundenen Schwierigkeiten zu überlassen? Das kann unmöglich sein! Er wird jeglichem Bedürfnis entsprechen!