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Predigten zu 1. Korinther 6,11

"Und solches sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... Ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unseres Gottes."

Früher ist mir diese Stelle nie aufgefallen, obschon ich das Neue Testament über vierzigmal in verschiedenen Sprachen gelesen habe. Heute aber blieb mein Auge daran haften und ich fragte mich: ist das Selbstwiderspruch des Apostels, der sonst die Rechtfertigung allein durch den Glauben lehrt? Natürlich nicht. Der Glaube ist die Hand; der selig und gerecht macht, bleibt der Heiland, und sein Geist bedient sich dabei des Geistes des Menschen, der allein fähig ist, sein Zeugnis zu vernehmen. Glauben ist eine bestimmte, durch Gottes Geist in unserm Geist gewirkte Fähigkeit, Gnade von oben zu verstehen und zu nehmen, die der ungläubige natürliche Mensch nicht hat. Wir nehmen im Glauben Gerechtigkeit, die es nur im Namen Jesu gibt, und dass wir das tun können, wirkt der Geist Gottes in unserem Geist. Alles, was wir dazu tun können, ist, dass wir unsern Geist als offenes Organ für Gottes Wirkung hinhalten; es ist nur die Entscheidung: ich will nicht widerstreben, ich will mit mir tun lassen, was jetzt Gott mich will erfahren lassen. Unglauben ist der Wille, der Gott und Christo sich nicht ergeben und hingeben will. Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche, ist der tiefste Grund alles Unglaubens.

Wir wollen dir, Herr Jesus, gehorsam sein! Wir danken dir, dass du durch deinen Geist so an uns arbeitest, dass wir sein Zeugnis nicht mehr ablehnen könnten. Lob und Preis sei dir für das Leben, das du uns gabst. Amen.