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Predigten zu 1. Korinther 7,24

"Ein jeder, worin er berufen worden ist, Brüder, darin bleibe er bei Gott."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ein jeglicher, worinnen er berufen ist, darinnen bleibe er bei Gott

Starke Versuchungen zur Ruhelosigkeit bedrängten die ersten Christen. Die große Veränderung, die sie erlebt hatten, als sie vom Heidentum zu Jesu bekehrt wurden, drohte alle Bande aufzulösen, wodurch sie an ihre Familie, ihre Geschäfte und den Staat gebunden waren. Sehr notwendig war daher des Apostels Rat: „Bleibet, wo ihr seid, bis Gott euch deutlich einen anderen Weg weist. Aber achtet darauf, dass ihr in dem Beruf eures Lebens bei Gott bleibet.“ Paulus wollte, dass sie sorgfältig darauf achteten, dass der Gedanke an Gott ihr ganzes Leben durchdringe; dann würde alles andere schon zurecht gebracht werden. Daran lag es ihm, dass sie von jenem belebenden, alles umgestaltenden Einfluss ergriffen würden.

1. Stellen wir uns doch täglich in die Gegenwart Gottes

Ein gottseliger Bruder pflegte zu sagen, wir sollten uns, durch eine Willenstat, vor Gottes Angesicht heimisch machen. Dadurch würden alle zerstreuenden, leichtsinnigen und bösen Gedanken ferne gehalten, und wir könnten beständig mit Ihm verkehren. Wenn wir uns Gott völlig hingeben, wenn Er das Ziel aller unserer Handlungen ist, dann werden wir unsere Befriedigung allein finden im Tun seines Willens. Dann werden auch unsere bestimmten Zeiten des Gebets sich nicht so sehr unterscheiden von anderen Zeiten, weil wir beständig erfüllt wären von Gott.

2. Diese Stellung gleicht äußere Unterschiede aus

Der Sklave erfährt es, dass er ein Freigelassener des HErrn ist; der Meister ist ein Sklave Christi. Die Armen werden reich, und die Reichen empfinden ihre Armut. Jener teure Bruder sagte, er habe, seitdem er sich gewöhnt habe, alles aus Liebe zu Gott zu tun, bei seinem Beruf in der Küche (wogegen er eine natürliche Abneigung hatte) alles ganz leicht gefunden, und sei gern bereit, so lange es Gottes Wille sei, an seinem Posten zu bleiben.