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Predigten zu 1. Mose 18,5

"und ich will einen Bissen Brot holen, und stärket euer Herz; danach möget ihr weitergehen; da ihr nun einmal vorbeigekommen seid bei eurem Knechte. Und sie sprachen: Tue also, wie du geredet hast."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Abraham sprach: Ich will euch einen Bissen Brots bringen."

Abraham hat eines Tages Besuch bekommen von drei Engeln, die in Gestalt von Männern ihm erschienen. Sein Verhalten zeigt, wie er einen Wandel in der Liebe führte, zunächst seinen Gästen gegenüber. Er war bereits hochbetagt. 99 Jahre alt. Die Gäste erschienen zur heißesten Mittagszeit, wo besonders bei älteren Personen das Bedürfnis nach Ruhe sehr stark ist. Er aber nimmt die Gäste liebevoll auf. Er eilt in das Zelt der Sarah und heißt sie, Kuchen zu backen. Selber läuft er zu den Rindern, sucht ein zartes Kalb, lässt es schlachten und zubereiten. Das Beste ist ihm zur Bewirtung der Männer gerade gut genug. - Der Hebräerbrief sagt im Blick auf diese Geschichte: "Gastfrei zu sein, vergesset nicht, denn durch dasselbige haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt." - Welch ein Segen ruht auf den Häusern, wo man in selbstloser Liebe Gastfreundschaft übt. - Vorbildlich ist Abrahams Verhalten auch insofern, als er bei der Aufnahme der Gäste die schuldige Rücksichtnahme auf die eigenen Hausgenossen nicht vergisst. Besuch verursacht Arbeit. Abraham aber setzt sich nicht einfach bequem zu den Gästen. Er eilt selber hin und hilft mit bei der Bewirtung. Er holt ein Kalb herbei und übernimmt die Aufwartung der Gäste. -

Lasst uns nie den Menschen gleichen, welche den Gästen die freundliche Seite zeigen, während sie den Hausgenossen gegenüber kalt und harte Tyrannen sind! - Dass Abrahams Liebe echt und gottgefällig war, bewies er am schönsten dadurch, dass er für das zum Gericht reife Sodom innige Fürbitte einlegte. - Lasst auch uns ein weites priesterliches Herz haben, das sich in treuer Fürbitte betätigt. -

Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott.