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Predigten zu 1. Mose 26,32

"Und es geschah an selbigem Tage, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm wegen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

In der Wüste gibt es zwei eigenartige Erscheinungen: trügerische Luftspiegelungen und Oasen. Als Isaak wegen einer Hungersnot das Land verließ, fand er in einem wüstenähnlichen Land die Wasserbrunnen, die sein Vater Abraham gegraben hatte. Aber die Philister hatten sie mit Erde verstopft. Isaak grub sie wieder auf und setzte seine Reise fort, ohne sich durch Neid und Unrecht aufhalten zu lassen. So kam er nach Beerscheba, wo der HERR sich ihm offenbarte und sprach: «Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, und ich will dich segnen und deinen Samen mehren…!» Und an demselben Tag kamen Isaaks Knechte und sprachen zu ihm: «Wir haben Wasser gefunden.»

Ein Leben, das sich auf die Verheißungen Gottes gründet, hat allezeit eine unwandelbare Hoffnung, eine Hilfsquelle, die nie versiegt. Darum wollen wir wie Isaak weitergehen, trotz des Widerstandes der eifersüchtigen Feinde. Wir dürfen aus der Quelle überströmenden Lebens trinken. Die Quellen, die zu Anfang flossen, sind immer noch ebenso frisch. Ohne sie können wir das christliche Leben nicht führen.

Isaak mußte die Brunnen, die die Philister verstopft hatten, wieder aufgraben. Auch wir lassen es manchmal zu, daß die köstlichen Quellen lebendigen Wassers verstopft werden; dann fließt auch der Segen nicht mehr um uns her. Wir müssen die Ursachen dafür offen bekennen. Wollen wir nicht eingestehen, woraus der Erdstaub und Schutt besteht, der die Quellen verstopft? Wir dürfen nicht oberflächlich darüber hinweggehen. Wir haben nicht das Recht, die heilsame Wirkung der Quellen lebendigen Wassers aufzuhalten, die Gott durch uns fließen lassen möchte. Wir wollen Ihn doch nicht warten lassen, sondern den Schutt ausgraben, alles aus unserem Herzen vertreiben, was Gott Seinen Platz streitig machen will, und den Herrn bitten, tief zu graben in uns, damit das Wasser klar und frisch aus unserem Leben heraussprudeln kann. «Wir haben Wasser gefunden!» So wird dann unser Dank- und Siegeslied, unser freudiges Zeugnis lauten, wenn wir unseren Ausgangspunkt wiedergefunden, die Brunnen aufgegraben und die Verheißung Gottes erhalten haben: «Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, und ich will dich segnen und deinen Samen mehren…!»