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Predigten zu 1. Mose 7,1

"Und der HERR sprach zu Noah: Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in diesem Geschlecht."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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""Und der Herr sprach zu Noah: Gehe in den Kasten! Und der Herr schloss hinter ihm zu.""

Ein Jahr und zehn Tage lang hat Noah in der von Stürmen geschüttelten und von wilden Wasserfluten umtosten Arche verbringen müssen. Es war das für ihn eine schwere Vertrauens- und Warteschule. Die Arche war kein Schiff, das man durch Ruderkraft und Steuerdruck hätte regieren und an gefahrdrohenden Klippen vorbeilenken können. Es war ein Kasten, in dem Noah eingeschlossen war. Wer Sturmfluten erlebt und wer reißende Gebirgswässer in ihrer vernichtenden Gewalt gesehen, der kann sich vorstellen, dass die Arche gleich einer Nussschale dahinschwebte und jeden Augenblick in Gefahr stand, gegen einen Felsen geschleudert und zerschmettert zu werden. Was konnte aber Noah tun, um solch Verderben abzuwehren? - Nichts! -

Er war ganz und gar angewiesen auf Gottes bewahrende Hand. - Für die Ausreifung unseres Glaubenslebens gibt es kaum etwas Besseres als solche Lagen, in denen wir uns blind und hilflos dem Herrn überlassen müssen! - Und die Warteschule Noahs! Die Außendung der Raben sowie der Tauben machte ihn nach und nach gewiss, dass der Erdboden wieder trocken sei. Noah öffnete auch das Dach. Aber, weil Gott hinter ihm zugeschlossen hatte, musste Gott auch wieder aufschließen und ihm den Befehl geben: "Gehe aus dem Kasten!" Das geschah auch endlich (cp. 8, 16). - Weil Noah aber die Vertrauens- und Warteschule geduldig durchstanden hatte, konnte Gott ihm neuen Segen, einen neuen Bund und neue Verheißungen schenken.