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Predigten zu 2. Mose 28,36

"Und mache ein Blech von reinem Golde und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem der HERR!"

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Du sollst Aaron auch ein Stirnblatt machen von feinem Gold und darauf gravieren, wie man die Siegel graviert: Heilig dem Herrn."

Mit blauer Schnur sollte das Stirnband an Aarons Hut befestigt werden. Schaute man ihm ins Angesicht, so fiel der Blick unwillkürlich auf die Inschrift: "Heilig dem Herrn." - Ach, wie müssen wir Christen uns schämen! Wenn die Welt uns ins Angesicht schaut, liest sie dann bei uns immer: "Heilig dem Herrn"? Ach, der Herr schaue darein! Bei vielen Heiligen ist das Stirnband verlorengegangen und die Schellen abgerissen! - Wo es erhalten blieb, sieht man es sofort. Der fromme Priester Martin Boos wurde von seinem Bischof einmal in ein Trinkhaus gesandt. Kaum hatte er die Trinkstube betreten, da wies ihn die Wirtin hinaus mit den Worten: "Ihr gehört nicht hierher!" - Jung Stilling sagt in seinem Buch "Heimweh": "Wenn ein Pilger nach Jerusalem sich an den beständigen Umgang mit Gott gewöhnt, drückt Gott ihm ein Zeichen auf die Stirn, das andere lesen können. Jeder sinnliche Zug, jedes Nachgeben der Fleischeslust trübt dieses Zeichen auf der Stirn." - Auf vielen Stirnen steht geschrieben: Verdriesslich! Mürrisch! Unzufrieden! Kommt aber so ein Mensch wirklich in Herzensgemeinschaft mit dem Herrn Jesu, dann schwinden die früheren, scheusslichen Inschriften und werden ersetzt durch die Worte: "Heilig dem Herrn". Tersteegen betet: "Füll mich mit aller Gottesfülle und da, wo Sünd und Greuel stund, lass Glaube, Lieb und Ehrfurcht grünen, in Geist und Wahrheit Gott zu dienen." - Mit einer blauen Schnur, der hellen Farbe des ungetrübten, blauen Himmels, musste Aarons Stirnband befestigt sein. So sollte auf den Stirnen der Christen ständig ein Zug stiller, heiliger Freude zu sehen sein, auch in den Zeiten des Leidens und der Trübsal: "Heilig dem Herrn!"