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Predigten zu 2. Samuel 10,12

"Sei stark und laß uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! und der HERR wird tun, was gut ist in seinen Augen."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Sei getrost und lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes; der Herr aber tue, was ihm gefällt.

Es war ein ernster Tag, als Joab und sein Bruder Abisai zwischen zwei feindlichen Heeren standen, den Syrern und den Kindern Ammons. An solchen Tagen schaut man dem Tode in das Angesicht, und man muss darauf gefasst sein, dass man vielleicht nach wenigen Stunden nicht mehr vor dem Feind, sondern vor seinem Gott steht. Joab war ein treuer Diener seines Königs; er konnte unter Umständen hart ein; aber bei der Volkszählung besonders bewies er, dass er ein gottesfürchtiger Mann war, er warnte David. Auch obige Worte zeigen uns seine Gottesfurcht. Er sagt uns in denselben nicht nur, wie ein Kriegsmann in Stunden der Gefahr stehen soll, sondern wie wir alle jeden Tag und besonders in entscheidungsvollen Stunden stehen sollen. Sei getrost! sagt er seinem Bruder, er stärkt und ermuntert ihn. Man kann einander auch entmutigen und herunterstimmen, und wie oft geschieht es! Sollen wir einander im täglichen Leben zum Kampfe ermuntern und stärken, so müssen wir selber erst in der rechten inneren Verfassung und Kraft stehen, die nur der Glaube geben kann. Zum rechten Mut gehört ein ruhiges Gewissen durch Vergebung der Sünden im Blute des Lammes. Nur ein im Frieden Gottes dastehender Mensch hat Mut, auch im Angesichte des Todes. Sollen wir Mut haben, in den verschiedenen Kämpfen, so muss die Sache, für die wir kämpfen eine gute sein. Joab und sein Bruder kämpften für ihr Volk und die Städte ihres Gottes, für Gottes Sache. Eine schlechte Sache gibt in den entscheidendsten Stunden keine Kraft, weil Gott nicht mittut, und was sind wir ohne ihn? Nur im Bewusstsein, dass Gott mit uns ist, sind wir stark. Auch für Gottes Sache müssen wir das Unsrige tun, wir dürfen nicht lässig sein, nicht meinen, dass der Glaube uns der Arbeit und der Anspannung unserer Kräfte enthebe. Stehen wir mit Gott und für Gott da, so müssen wir auch für ihn streiten. Dann können wir im Glauben ihm auch den Ausgang unserer Sachen überlassen: er tue, was ihm wohlgefällt. Ihm gefällt wohl, seinen Namen an uns und durch uns zu verherrlichen, und wir dürfen selbst in Kampf und Streit in seinem Wohlgefallen ruhen.

Herr Zebaoth! Du bist unsere Zuflucht und unsere Burg. Deine Kraft ist auch in den Schwachen mächtig; Dir vertrauen wir. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr tue, was Ihm gefällt

Israel hatte sich zum Streit gerüstet, gegen ein ihm an Zahl weit überlegenes, feindliches Heer. Menschlich angesehen, war es sehr unwahrscheinlich, dass Joab würde Stand halten können; dessen ungeachtet traf er die besten Anordnungen, ermahnte seine Leute, mutig bis aufs Äußerste zu kämpfen, und dann überließ er den Ausgang der Schlacht voll Zuversicht dem HErrn der Heerscharen.

In jedem Leben kommen Zeiten vor, da die Lage verzweifelt zu sein scheint. Wie können wir mit zehn Tausenden dem begegnen, der über uns kommt mit Zwanzig Tausend? Ja, da verschmachten Leib und Seele! Wohin kann denn ein solcher Verlassener fliehen, als zu dem einigen Gott? Gedenken wir daran:

1. In unseren persönlichen Schwierigkeiten

Ist die Geduld erschöpft, die letzte Hand voll Mehl aus dem Kad genommen; häufen sich die verschiedenartigsten Trübsale und hemmen den Lauf; scheint das verriegelte Tor, vor dem die Hüter gelagert sind, jegliche Flucht unmöglich zu machen, dann schauen wir auf! Gott naht zu unserer Hilfe.

2. Bei unserer Arbeit, unserem Kampf für die Sache Gottes in der Welt

Allzu oft reden und handeln wir, als ob der Erfolg von den Streitkräften abhinge, die wir ins Feld führen, während Gott nichts anderes von uns verlangt, als Treue, und die richtige Anwendung der uns zu Gebote stehenden Mittel; alles andere wird Er selbst tun.

3. Bei unserem Ausblick auf den Ausgang des Kampfes

Wohl besteht zwischen dem Guten und dem Bösen dem Augenschein nach, eine ungeheure Ungleichheit der Heeresmacht. Aber es sind noch andere Truppen auf dem Felde; es besteht noch ein anderes Heer, dessen Anführer Gott selbst ist. Wenn der Feind hereinbricht, gleich einer Flut, dann erhebt der Geist des HErrn das Panier. „Es ist kein Gott, wie der Gott Jesuruns, der auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe.“