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Predigten zu 4. Mose 15,38

"Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen, dass sie sich eine Quaste an den Zipfeln ihrer Oberkleider machen, bei ihren Geschlechtern, und dass sie an die Quaste des Zipfels eine Schnur von blauem Purpur setzen;"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Eine blaue Schnur

Die Israeliten sollten diese Schnur an den Zipfeln ihrer Kleider tragen. Sie war das Sinnbild der Liebe. Der blaue Himmel, die Gletscherspalte, der tiefe See, – alle erzählen uns von derselben tiefen, unveränderlichen Liebe, die uns hienieden die Liebe des Himmels wiederstrahlt. – Wer die blaue Schnur trug, sollte dadurch stets an das Unsichtbare und Ewige erinnert werden. Wir bedürfen keines äußeren Abzeichens; nach kurzer Zeit würde auch das treffendste alltäglich und kraftlos werden; wir würden uns so sehr daran gewöhnen, dass es unsere Gedanken nicht mehr anregen könnte. Aber wenn wir uns dem heiligen Geiste überlassen, so wird Er uns alles lehren, und uns an alles erinnern. Ihm ist das große Amt übertragen, Jesum uns immer ins Gedächtnis zu rufen und Ihn da festzuhalten, als den einen Gegenstand der Liebe unserer Seele.

Der Zweck dieser blauen Schnur war der, das Volk abzuhalten, „dass sie sich nicht von ihres Herzens und ihrer Augen Dünken umtreiben ließen.“ Haben wir dies nicht auch nötig, dass wir ja nicht nach dem Fleisch wandeln. Sondern nach dem Geist? In unseren Entschlüssen, unserer Tätigkeit nach außen, in unserer Hingabe an Gott und Arbeit für Ihn sind wir nur zu geneigt, uns nach dem Gutdünken unserer Herzen und Augen zu richten. Der HERR wolle es uns vergeben! Hierin haben wir die Quelle unserer beständigen Niederlagen zu suchen. Aber es gibt einen köstlichen Weg: Lasset uns den heiligen Geist bitten, die blaue Schnur der Erinnerung an Jesum uns immer vor Augen zu halten, so dass wir uns ganz vertiefen in Seine Schönheit und Herrlichkeit, Seinen Willen tun und Seine Befehle ausführen können. Lasset uns durch dieses Band so innig mit unserem Meister, verbunden zu werden trachten, dass wir auch nicht einen Augenblick das vergessen, was unsichtbar und ewig ist.