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Predigten zu Apostelgeschichte 11,18

"Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Buße wirkt Gott

"Gott hat auch den Heiden Buße gegeben zum Leben."

Buße ist eine Gabe von Gott. Gnade allein macht es möglich, Buße zu tun oder den Sinn zu ändern. Wiederum Buße allein ermöglicht den Empfang der Gnade. Ein Mensch kann nicht Buße tun, wenn es ihm gerade einfällt. Die Bußbewegung im Volk Israel vor dem Auftreten Jesu hat Gott in die Wege geleitet. Er hat einen Bußprediger erweckt und ausgerüstet mit Vollmacht und Geisteskraft. Es war Johannes der Täufer. Wie Gott Wahrheitszeugen schenken muss, die geradedurch gehen, nach niemand fragen, das Ansehen der Menschen nicht achten, die Sünde beim Namen nennen und schonungslos aufdecken, so ist er es, der auch das Herz auftut und das Gewissen weckt. Wenn deine Sünden dir vor Augen gestellt werden und wider dich zeugen, wenn dein Herz beunruhigt wird und ein Druck sich auf deine Seele legt: das ist von oben, es ist eine Wirkung der Gnade und ein deutlicher Beweis, dass Gott dich retten will. Weiche nicht aus, halte stand dem inneren Gericht! Widerstrebe nicht, denn Gott hat sein Werk in deiner Seele begonnen. - Auch sonst wendet Gott allerlei Mittel an, die Menschen zur Buße zu führen. "Seine Güte leitet zur Buße", aber noch viel mehr die erschütternden Erfahrungen des Lebens. Manchmal schreckt er die Menschen durch Träume. Im allgemeinen soll man ja auf Träume nicht viel Wert legen. Sie sind meist Schäume. Wenn aber ein Traum das Gewissen aufrüttelt und eine Bangigkeit hinterlässt um das Heil der Seele, dann ist er sicher von Gott (Hiob 83, 15.16). Wie oft haben schon Leid und Trübsale das Herz willig gemacht, auf die Botschaft der Wahrheit zu hören! Denn schwere Schläge allein bekehren einen Menschen noch nicht. Das Wort tut's. Im Buch Hiob wird geschildert, wie Gott durch schwere Krankheit ein Leben übel zurichtet und an den Rand des Grabes bringt. Aber dann muss ein Engel - es ist ein Engel in Menschengestalt gemeint, ein Gottesbote - ihm sein Ergehen deuten. Er legt ihm sein Schicksal aus, verdeutscht ihm die erschütternde Sprache Gottes, deckt ihm den inneren Zusammenhang auf zwischen Sünde und Leiden und mahnt ihn, die erlösende Gnade zu suchen. Solche Boten, solche unbestechlichen Wahrheitszeugen sind nicht allzu häufig. Unter Tausenden trifft man einen, wenn's gut geht. Die göttliche Weisung aus dem Munde eines solchen Boten zeigt den rettenden Ausweg (Hiob 38, 19 - 29). Wir können Gott nicht genug danken, wenn er uns einen solchen Menschen in den Weg schickt, besonders in schweren Stunden unseres Lebens. Muss er uns demütigende Wahrheiten sagen, wir wollen es annehmen und uns beugen. Es ist der einzige Weg, um Gnade zu erlangen. Sehen wir solche Menschen, die uns die Wahrheit sagen nicht als unsere Feinde, sondern als Freunde an!