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Predigten zu Apostelgeschichte 14,26

"und von dannen segelten sie ab nach Antiochien, von wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werke, das sie erfüllt hatten."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Der erste Missionsbericht.

Nach ihrer Heimkehr erstatteten die Apostel einen Bericht über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Lasst uns bei diesem ersten uns bekannten Missionsbericht darauf achten, an wen er sich wandte, wen er rühmte und was er als das Wichtigste hervorhob.

1. An wen sich der Missionsbericht wandte.

Der Bericht der Apostel wandte sich nicht etwa nur an die leitenden Männer, sondern an die ganze Gemeinde. Es heißt ausdrücklich: "Sie versammelten die Gemeinde und verkündigten". Dies erinnert uns daran, dass des Herrn Werk in der Heidenmission jeden gläubigen Christ etwas angeht. Die Mission ist nicht etwa nur eine Sache der führenden Männer oder besonders interessierter Kreise, sondern eine Angelegenheit der ganzen Christenheit.

2. Wen rühmt der Missionsbericht?

Wie nahe lag es, in dem Bericht die eigenen Leistungen, Fähigkeiten und die eigene Treue vor der versammelten Gemeinde hervorzukehren und glänzen zu lassen und so sich selbst (wenn auch in feiner Weise) zu rühmen. Die beiden Apostel legten aber allen Ruhm der großen Erfolge nur Gott allein zu Füßen. Ihr Bericht erinnert an das Wort: "Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre" (Psalm 115, 1). Sie erzählten so, als ob sie selbst gewissermassen nur Zuschauer gewesen wären von dem, was Gott tat. Dies beweist ihre Demut. Ihre Erfolge hatten ihnen nicht geschadet und sie nicht zum Hochmut verleitet.

Wohl jedem, der so von seiner Arbeit im Reich Gottes berichtet, dass er selbst in Demut ganz in den Hintergrund, Gott aber und sein Wirken in den Vordergrund tritt (1. Korinther 15, 10; 1. Samuel 7, 12).

3. Was der Missionsbericht als das Wichtigste hervorhob.

Vieles hatten die Apostel zu erzählen in ihrem Missionsbericht. Aber eins war das Wichtigste. Eins wurde als die große Hauptsache hingestellt. Nicht die großen, gut besuchten Versammlungen, nicht die Wunder und Zeichen, die geschehen waren, nicht die Bewahrung in den Verfolgungen und in der Steinigung war ihnen die Hauptsache, sondern die Menschen, die durch Gottes Wirken zum Glauben gekommen waren ("wie er hätte den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan"). Es gibt in aller Arbeit im Reich Gottes viele Dinge, die nötig und wichtig sein mögen. Vergessen wir aber eines nie: Das wichtigste Ziel, dem alles andere nur Hilfsdienst zu leisten hat, ist dies eine: dass Seelen zum lebendigen Glauben an Jesus kommen (Apostelgeschichte 8, 37; 11, 21; 16, 34; 17, 34; 18, 8).