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Predigten zu Apostelgeschichte 16,2

"welcher ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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3. Die Eignung des Timotheus zum Mitarbeiter des Paulus

Paulus erkannte in der Person des Timotheus einen geeigneten Mitarbeiter. Weshalb passte dieser dazu?

Timotheus stand durch seine Abstammung von dem griechischen Vater und der jüdischen Mutter sowohl den Heiden als auch den Juden nahe, was der Arbeit an beiden zugute kam. Vor allen Dingen aber fand sich bei Timotheus die wichtigste Voraussetzung zu gesegneter Reichsgottesarbeit, nämlich ein guter Ruf. Dieser Jüngling genoss in seiner Heimat, also da, wo man ihn am genauesten kannte, das volle Vertrauen der gläubigen Kreise. Auch über die Grenzen seiner engeren Heimat hinaus war sein trefflicher Ruf gekommen. Dies war wichtiger als alles andere. Wäre Timotheus der begabteste Jüngling unter den Christen in Lystra gewesen, hätte aber den Ruf eines etwas selbstbewussten oder leichtfertigen Menschen gehabt, so würde ihn Paulus gewiss nicht als Gefährten ausersehen haben. Wo in der ersten Christengemeinde ein wichtiger Posten zu besetzen war, da hiess es: "Seht nach Männern, die ein gutes Zeugnis haben" (Kap. 6, 3).

Was damals die wichtigste Voraussetzung zur Reichsgottesarbeit war, ist es auch heute noch. Die Treue im Wandel, aus der das gute Zeugnis fließt, ist wichtiger, als alle äußeren Gaben und Fähigkeiten. Wären die zwei Söhne des Eli die hervorragendsten Redner ihrer Zeit gewesen, so wären doch alle ihre Worte durch den bösen Ruf infolge ihres Wandels zunichte gemacht worden. Dagegen fiel bei Samuel kein Wort auf die Erde, weil ganz Israel erkannte, dass dieser ein treuer Prophet des Herrn war (1. Samuel 3, 19. 20). Gott erwecke seinem Werk viel treue Zeugen, deren Ruf ihren Worten Bahn in vielen Herzen macht.