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Predigten zu Apostelgeschichte 16,27

"Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe aufwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringen, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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2. Eine falsche und eine richtige Weise, um aus dem Elend herauszukommen

Wer möchte nicht gern aus schwierigen Lagen, aus Not und Jammer herauskommen! Unser Text zeigt uns einen falschen und einen richtigen Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Die falsche Weise sehen wir bei dem Kerkermeister. Sie besteht in einem Selbstmordversuch. Als der Kerkermeister die Türen des Gefängnisses offen sah und dachte, die Gefangenen seien entflohen, zog er das Schwert und wollte sich selbst erwürgen.

Dies Mittel, aus dem Elend zu entfliehen, wird immer moderner. Die Zahl der Selbstmorde bis zur Jugend hinab nimmt stets zu. Und in der Tat, was soll ein Mensch ohne Gott anders machen, wenn ihn nichts als Schwierigkeiten und Jammer umgeben, woraus er nirgends entfliehen kann? Ahitophel, Saul und Judas wussten auch nichts Besseres! (2. Samuel 17, 23; 1. Samuel 31, 4; Matthäus 27, 5).

Hört dagegen Pauli Weg. Auch er war im Elendstiegel, von Menschenungerechtigkeit gequält, ohne Aussicht auf Recht und Gerechtigkeit. Aber - er betet und singt mit Silas ein Loblied. Dies ist der rechte Weg! Ihn sind Tausende gegangen, die aus Erfahrung bezeugen können, dass man so aus dem Elend herauskommt, auch wenn es manchmal zu warten gilt.

Als David einst, von einem Kriegszug heimgekehrt, seinen Wohnort Ziklag mit Feuer verbrannt und alle Familienglieder von sich und seinen Männern fortgeschleppt fand, hätte er sich wohl auch verzweifelt das Leben nehmen können. Stattdessen "stärkte er sich in dem Herrn" und wurde von Gott aus allem Jammer wieder herausgeführt (1. Samuel 30, 1 - 6).

Wohl dem, der diesen Weg aus dem Elend heraus kennt und darauf wandelt, anstatt dem ersten Irrweg anheimzufallen.