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Predigten zu Apostelgeschichte 20,1

"Nachdem aber der Tumult aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, und als er Abschied genommen hatte, ging er fort, um nach Macedonien zu reisen."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Der Abschied des Paulus von Ephesus

weist uns auf etwas hin, das aufhört und auf etwas, das nicht aufhört.

1. Wie wohltuend klingen die Worte: "Da nun die Empörung aufgehört hatte". Wie mag Paulus und mancher Christ aufgeatmet haben, als dieser höllische Orkan sich ausgetobt hatte, als nicht mehr wilder Lärm die Strassen von Ephesus erfüllte, sondern alles wieder im ruhigen Geleis weiterging.

Auch die furchtbarsten Schreckenszeiten gehen vorüber. Je mächtiger sie auftreten, desto kürzer dauern sie oft. So wird es bleiben. Auch die Wehen, welche der Wiederkunft Jesu vorangehen, auch die letzte Empörung des Antichrists wird einmal aufhören und vorübergehen. Dies darf uns trösten in besonders schwierigen Zeiten.

2. Aber auch etwas anderes hörte auf. Paulus ruft die Jünger zum Abschied zusammen. Damit erreicht die dreijährige (Vers 31) Wirksamkeit des Apostels in Ephesus ihr Ende. Seine Tätigkeit in dieser Stadt hörte auf. Man konnte ihn nicht mehr täglich in der Tyrannusschule hören wie bisher. Nicht nur Schreckenszeiten, sondern auch besondere Segenszeiten nehmen ein Ende. Gewiss gab es in Ephesus auch nach der Abreise des Paulus noch Segen. Aber sicherlich waren die drei Jahre, die der Apostel hier zubrachte, eine einzigartige Zeit der Gnadenheimsuchung für die Einwohner dieser Stadt. Und diese hörte nun auf. Dies mag uns anspornen, alle besonderen Segenszeiten, die Gott uns gibt, treulich auszukaufen. Auch sie werden aufhören.

3. Aber eins hörte nicht auf. Die Art des Abschieds zeigt uns ein Liebesband, welches Paulus mit den Gotteskindern in Ephesus verband. Segnend scheidet er aus dem Jüngerkreis. Diese "Liebe vergeht nie" (1. Korinther 13, 8).