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Predigten zu Apostelgeschichte 2,42

"Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Bekehrung ist der Beginn einer Reise

Für die frühen Christen des Neuen Testaments war die Bekehrung nicht der Zielbahnhof, sondern der Anfang einer Reise. Und genau an dieser Stelle denkt die Bibel nachdrücklich anders als wir. Heute bezieht sich alles auf einen einzelnen Glaubensakt, der am Anfang steht. In einem bestimmten Augenblick »trifft man eine Entscheidung für Christus«, und von da an läuft alles automatisch. Das kommt vor allem daher, weil unsere Evangeliumspredigt den Nachdruck auf andere Dinge legt, als es die Bibel tut. Wir, aus dem evangelikalen Lager, haben uns fast allesamt dieser verstümmelten Darstellung des Christentums schuldig gemacht. In unserer Hast, Bekehrungen zu erreichen, erlauben wir unseren Hörern, die Ansicht zu entwickeln, sie könnten sich ihrer gesamten Verantwortung ein für alle Mal durch einen Glaubensschritt entledigen. Damit meint man reichlich nebulös die Gnade zu verherrlichen und Gott zu ehren, obwohl man in Wirklichkeit Christus zum Begründer eines grotesken, völlig unbrauchbaren Systems macht, das in der Heiligen Schrift keinerlei Rückhalt findet. In der Apostelgeschichte war für jeden Gläubigen der Glaube ein Anfang, nicht das Ende – er war eine Reise und kein Bett, in dem man liegt und den Tag des Triumphs unseres Herrn abwartet. Gläubigsein war kein einmaliger Akt, es war mehr – es war eine Haltung des Herzens und des Verstands, die den Gläubigen inspirierte und befähigte, das Kreuz auf sich zu nehmen und dem Lamm zu folgen – einerlei, wohin es ging. »Sie verharrten aber«, sagt Lukas, und ist es nicht klar, dass sie nur durch Verharren ihren Glauben festigen konnten?