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Predigten zu Esra 7,28

"und der mir Güte zugewandt hat vor dem König und seinen Räten und allen mächtigen Fürsten des Königs! Und ich erstarkte, weil die Hand des HERRN, meines Gottes, über mir war, und ich versammelte Häupter aus Israel, dass sie mit mir hinaufzögen."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich ward getrost, nach der Hand des HErrn, meines Gottes, über mir

Es war kein kleines Werk, das der gute Esra unternommen hatte: eine große Karawane durch die unwirtliche Wüste zu führen; das Geleiten der heiligen Gefäße und eines großen Schatzes von Gold und Silber; die Einsetzung von Richtern und Amtleuten über das ganze große Gebiet jenseits des Wassers, – dazu bedurfte er vieler Kraft. Nach der einfachen Sprache seines Herzens war aber die gute Hand seines Gottes über ihm, und sie genügte, um ihn zu ermutigen und zu stärken.

Es ist wunderbar, mit welcher unwiderstehlichen Macht eine Seele ausgerüstet wird, wenn sie es inne wird, dass sie auf dem Pfade wandelt, den Lauf vollführt, der ihr von Ewigkeit her von der Hand Gottes bestimmt ist. Es erinnert uns dies an den Veteranen, der, vom Herzog von Wellington auf einen schwierigen Posten bestellt, sich zu ihm wandte mit den Worten: „Ich will gehen; aber geben Sie mir zuerst einen Druck Ihrer siegreichen Hand, mein Herzog!“

Denke an die Hand, mein Bruder, die die Wasser in ihrer Höhlung hält, wie in einem Schlauch, und die Himmel ausbreitet wie ein Gewand; an die Hand, die ans Kreuz genagelt ward, deren Berührung so vielen Leidenden Segen brachte, und die nun das geheimnisvolle, mit sieben Siegeln verschlossene Buch festhält; die Hand, die Petrus aufrichtete und die liebevoll auf dem Scheitel der kleinen Kindlein ruhte. Diese Hand stärkt dich zu der Arbeit, der du von Natur nicht gewachsen bist, zu der du aber offenbar berufen wurdest. Gehe nur mutig daran: diese Hand hält, führt, stärkt dich. Sie kann dich vor Könige, Fürsten und Oberste führen, ohne dass du dich zu fürchten brauchst; sie kann dich vor unzähligen Gefahren bewahren; sie kann dich decken vor den Geschossen des Feindes, und niemand, weder Mensch noch Teufel, kann dich aus deines Vaters Hand reißen.