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Predigten zu Galater 3,3

"Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleische vollenden?"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Im Geist habt ihr angefangen; wollt ihr es denn nun im Fleisch vollenden?

Der Stand der galatischen Gemeinden machte dem Apostel Paulus viel Herzeleid. Sie entwickelten sich nicht vorwärts, sondern rückwärts, aus dem Evangelium heraus in das Gesetz hinein. Sie ließen sich durch falsche Lehrer einreden, dass die Versöhnung durch Christi Blut a l l e i n noch nicht wohlgefällig mache vor Gott, es müsse noch die Beschneidung stattfinden, zu Christi Werk müsse Menschenwerk kommen. Das nennt Paulus ein Heraustreten aus dem Geist in das Fleisch. Der Geist Jesu verklärt uns Christi Werk als vollkommen genügend zu unserer Seligkeit und bringt uns unter sein Regiment, so dass nicht wir es sind, die wirken, sondern Christi Geist es ist, der in uns wirkt, der uns treibt. Bleibt der Mensch in der Gnade, die Christus ihm erworben hat, und lässt er sich von Christo seinem Herrn durch seinen Geist leiten, so bleibt er im Geiste, und Christi Geist wird ihn immer mehr durchdringen. Nun versucht es aber der Feind immer wieder, den Menschen aus dem Leben im Geiste herauszubringen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen. „Das Fleisch gelüstet wider den Geist.“ Geben wir diesem Gelüsten nach, so werden wir befleckt und es kann, wenn auch nur zeitweilig, zu Fleischesherrschaft kommen. Deshalb ist das Wachen so wichtig und das Bleiben an Christo. – Oder aber kann der Mensch, der einen Anfang im Geiste gemacht hat, sich in eigene Werke hineinstürzen, die weit über sein Geistesvermögen hinausgehen, so dass er unbewusst im eigenen Geist, d. h. im Fleische wirkt. In diesen Fehler fallen viele in unsern Tagen. Sie hatten einen guten Anfang im Geiste gemacht, kamen aber durch ihre natürliche Energie, durch Schieben anderer und durch die sie umgebende Not in berühmte Vieltuerei, bei der der Geist weichen muss und Wachstum im Geist unmöglich wird. Solche Leute stehen nicht mehr unter dem Geist, sondern unter der Maschine, die sie aufgerichtet haben, ihr Umtrieb beherrscht sie. Wie listig ist doch der Feind! Er will um keinen Preis Geistesmenschen.

O Herr! Ich danke Dir, dass Du mich immer wieder in die Stille führst, damit ich in keinen Nebel und in keine Verführung komme. Amen