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Predigten zu Haggai 1,6

"Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht; ihr esset, aber nicht zur Sättigung; ihr trinket, aber nicht zur Genüge; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Welcher Geld verdient, der legt es in einen löchrigen Beutel

In diesen, nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft an sein Volk gerichteten Worten hält Gott ihm vor, dass es den Wiederaufbau seines Hauses vernachlässige, und bezeichnet dies als die Ursache, weshalb seine Ernte ausbleibt, und seine Anstrengung vergeblich ist. Es war, als ob der sauer erworbene Lohn der Arbeit in einen löchrigen Beutel gelegt würde. Diese Beschreibung passt heutzutage auf gar viele! Sie arbeiten fleißig, aber der erzielte Genuss entspricht gar wenig der darauf verwendeten Anstrengung. Ihre Wohnungen sind kahl, ihre Kinder spärlich gekleidet, ihre Verhältnisse ärmlich. Beständig sind sie in der Klemme. Das Spiel, die Trunksucht, lockere, böse Gesellschaft, – das sind wahrlich löchrige Beutel. – Aber wir können noch anderes finden, was hiermit übereinstimmt. Zuweilen merken wir, dass unsere Tage uns entwischen, ohne dass wir etwas vollendet haben. Oder wir verwenden Zeit und Mühe auf scheinbar sorgfältig ausgedachte Pläne; aber sie erweisen sich als unfruchtbar und nutzlos. Alles dies lässt sich vergleichen mit dem Arbeiter, der seinen Lohn in einen löchrigen Beutel legt, und keinen Ertrag seiner Mühe aufweisen kann. Es ist eine Ursache solchen Verlustes vorhanden; was damals von den Juden galt, gilt heute noch. Wir haben Gott nicht die erste Stelle eingeräumt. Ein jeder hat zuerst sein eigenes Haus besorgt, während Gottes Haus wüste lag. Unserer Arbeit fehlte die rechte Grundlage; wir haben nicht erkannt, was die Hauptsache ist. Wenn wir uns nicht von ganzem Herzen auf den HErrn verlassen, sondern auf unseren Verstand; wenn wir Ihn nicht anerkennen in allen unseren Wegen; wenn unser Auge nicht einfältig auf die Sache Gottes gerichtet ist, so müssen wir uns nicht wundern, wenn Er eine Teuerung ins Land schickt. Schauet, wie es euch gehet!