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Predigten zu Hesekiel 40,4

"Und der Mann redete zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde; denn damit es dir gezeigt werde, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Hause Israel alles, was du siehst."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Berichte alles, was du siehest

Wir sind berufen Gottes Zeugen zu sein, göttliche Gesichte zu schauen, und dann unseren Brüdern zu bezeugen was wir gesehen, gehört und mit unseren Händen betastet haben von dem Worte des Lebens. Wenn die Städte in Dunkelheit und Nebel gehüllt sind, so nimmt der Künstler seine Mappe und steigt hinauf zu den Bergen, wo er einen Ausblick hat. Dort sieht er die krystallene Schönheit des reinen Schnees, die zarten Farben des Sonnenaufgangs und -Untergangs, die wundervolle Pracht der Gletscher mit ihrem bläulichen Schimmer. Er überträgt der Leinwand, was er gesehen hat, und steigt dann wieder von der Höhe hinab. In einer Bildergalerie stellt er sein Gemälde auf, wo es stillschweigend von den wunderbarsten Naturstimmungen Zeugnis ablegt. Die Beschauer sind vielleicht geneigt, den Maler der Übertreibung zu zeihen. Ja – aber sie sind nicht da gestanden, wo er stand, sie haben nicht gesehen, was er sah!

Gott führt seine Kinder oft überraschende und unerwartete Wege. Von allen Seiten werden sie bedrängt; ihre Geliebten werden ihnen entrissen; ihre Gesundheit oder ihr Vermögen verlieren sie; sie müssen durch das versengende Feuer der Lästerung, des Missverständnisses, der Versuchung hindurchgehen. Aber das sind gerade die Zeiten, wo sie aufmerksam beherzigen sollten, was ihnen gezeigt wird, um den Weg zu erkennen, den Gott mit ihnen geht, den Trost, womit Er sie tröstet, die Hilfe, womit Er sie umgibt. Sie gehen durch diese Erfahrungen, damit sie sich selbst, ihren Gott und seine Führungen mit seinem Volke kennen lernen möchten. Dann sollen sie berichten, was sie gelehrt worden sind, auf dass kund würde den Fürstentümern und Herrschaften in dem Himmel, an der Gemeinde, die mannigfaltige Weisheit Gottes.“ Keine Offenbarung, kein Gesicht wird uns nur zur persönlichen Freude gegeben; wir sollen alles anderen mitteilen.